Der von rome film im Auftrag der Degeto für die ARD produzierte Film bietet eine erstaunlich vielschichtige und tiefgehende Story.
Einfühlsam wird nach dem Aufbau der Charaktere die Wandlung des Max Helmer (Gregor Törzs) dargestellt. Vom snobistischen Sohn eines reichen Konzernchefs wandelt sich der sympathische Max zu einem verantwortungsbewußten Mitglied der Gesellschaft.
Die Geschichte ist dabei facettenreich und humorvoll erzählt, es gibt diverse Nebenschauplätze, die immer wieder - den roten Faden im Auge behaltend - für eine Einlage taugen. Beispielsweise ruft der scheinbar nicht wirklich lebensfähige Max des Öfteren seine eigene Haushälterin an, um sich mit der ein oder anderen Lebensweisheit aus der Patsche helfen zu lassen. Dabei wird die Haushälterin derart sympathisch von Grit Böttcher verkörpert, daß ich jedes Mal erneut schmunzeln mußte, wenn Max wieder mal zum Telefonhörer griff.
Auch die verschiedenen Lebensphasen der Kinder werden thematisiert und angemessen "bearbeitet".
Die Schauspieler wirken authentisch. Besonders die Elena Gruber (Julia Stemberger) kann überzeugen, aber auch die drei Kinder lassen schauspielerisches Talent erkennen.
Große Kulissen darf der Zuschauer nicht erwarten, dennoch läßt sich eine gewisse Liebe zum Detail erkennen. Die wenigen Schauplätze, mit denen der Film auskommt, sind alle der jeweiligen Aussage, die sie wohl haben sollen, angemessen angepaßt.
Obwohl der Film, wie gesagt, erstaunlich vielschichtig und tiefgängig (für eine TV-Produktion) ist, überrascht die Story doch eher durch sonst nicht übliche Facetten und Sichtweisen, sowie die Möglichkeit, der Kernaussage einmal anders auf den Grund zu kommen - dennoch sind auch hier die tatsächliche Handlung und das Ende wie üblich deutlich voraussehbar. Dies tut dem Film im Ganzen jedoch keinen Abbruch - und daher mein Fazit:
Kann man sich prima nach einem anstrengenden Arbeitstag anschauen und die eigenen Werte und das eigene Streben mal wieder in Frage stellen... ;-)