Im 15. Jahrhundert, kurz vor dem Niedergang der Maya durch die Spanier,
wird ein Dorf von Kriegern aus der Hauptstadt überfallen, und alle
Dorfbewohner werden verschleppt. Dem jungen Krieger Pranke des Jaguars
(Rudy Youngblood) ist es jedoch gelungen, seine hochschwangere Frau und
seinen Sohn zu verstecken. Doch um sie zu retten, muss er sich erst
selbst aus einer Übermacht von Feinden befreien.«Apocalypto» hat vier Teile: Im ersten sehen wir einen Maya-Stamm im
Urwald sein Tagwerk verrichten (Jagen, Schlafen, Streiche spielen). Es
folgt das Ende der Idylle; ein brutaler Überfall und die Verschleppung
der Männer in eine mit Tempelbauten, bösen Menschen und Dekadenz
gefüllte Maya-Stadt. Der dritte Teil könnte «Opferung» heissen und
passiert genau so, wie man sich das vorstellt: Köpfe rollen schier
endlose Tempeltreppen herunter, und der Priester aus «Indiana Jones und der Tempel des Todes»
darf noch einmal das Herz aus dem Leib eines Todgeweihten reissen. Zu
dem Zeitpunkt stehen wir ungefähr in der Mitte des 140 Minuten langen
Films, der auch mit Untertiteln in die Kinos und auf DVD kommt, weil seine Dialoge
in Yucatec-Maya gesprochen werden. Der Rest ist die Flucht und
Verfolgung des einen Kriegers, der den Opferungen entkommen konnte.
Eine Verfolgsjagd im klassischen Sinn, bei dem Speere, Pfeile und
tödliche Fallen zum Einsatz kommen, und ein Jaguar das Gesicht eines
Mannes frisst. Langweilig wird es nie aber langatmig ist das ganze schon...der Film ist leider 30-40 Min zu lang und hat einige Durchhänger die nicht hätten sein müssen.Es ist schade, dass die faszinierend präsentierte Maya-Kultur
lediglich den Hintergrund für eine handelsübliche Action- und
Überlebensgeschichte mit viel Testosteron und Gore abgibt, was
letztlich auch den Eindruck ziemlich schmälert. Genauso wie die Frage,
ob so viel Sadismus wirklich notwendig gewesen ist, selbst wenn man die
Prämisse befürwortet, die damalige Welt als „rau“ darzustellen....
Fazit: Ganz ordentliche Unterhaltung mit weniger Handlung als manche Stallone Filme aus den 80ern,aber gut fotografiert und sehr authentisch wenn auch sicherlich nicht
historisch korrekt umgesetzt. Das Grün des Dschungels wechselt mit dem
grau-braun der Stadt und dem Blut der Opferungen in einem herrlichen
Farbenspiel welches von den Digitalkameras perfekt eingefangen ist. Die
zahlreichen Kämpfe sind schön choreographiert, so daß man dem Film
durchaus seinen Unterhaltungswert zugestehen muß.
5 Points