Review

Eine Gruppe Studenten buchen eine Reise zu einer tropischen Insel, für dort kräftig abzufeiern und zu entspannen. Unwissend, dass sie eigentlich durch einen ihrer 7-köpfigen Truppe angelockt worden sind, für Voodoo-Papi´s Götter zu stillen. Bald beginnt ein Überlebenskampf und keiner kann mehr dem anderen trauen, da manche, scheinbar hirnmäßig gesehen, derbe Aussetzer haben. Misstrauen, Zweifel und Panik machen sich breit und Papi schnappt sich einen nach dem anderen...

Was erlauben sich Regisseur Nick Cohen?
"Voodoo Lagoon" ist mal wieder die typische FSK18-Horror-B-Film-Direct-to-Video-Veröffentlichung. Noch nie was davon gehört, aber da wir ja gerne Horror oder Slasher-Filme schauen leihen wir ihn aus... Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Jedoch ist  bei diesem Schrott  die Hoffnung schon anfangs gestorben. Ich muss zugeben, zuerst hab ich den Film verpennt. Nach ´nem geilen Fick und ein paar Bier (davor, dabei, danach) bin ich nach zwanzig Minuten eingeschlafen, weil das Teil einfach langweilig war... OK, gestern, mal wieder nüchtern unterwegs, probierte ich den zweiten Anlauf - und war froh dass es nach 76 Minuten endlich vorbei war.

Bei diesem Schmuddel-Filmchen ist praktisch alles falsch gemacht worden.

1.: Die Charaktere sind flach und so was von austauschbar gegen einen Barhocker, dass man nicht mitfiebern kann (selbst wenn man will). Keiner von den Gays zeigt nur ansatzweise Charaktertiefe, bzw.  keiner von ihnen will auch nur ansatzweise herausragen, der sich als sympathsicher "Held" dem Zuschauer präsentiert.

2.: Was eigentlich auch noch zur Sympathie-Krise zu den "Protagonisten" führt: Dr. Voodoo hat so etwas wie Telekinese drauf -  er betet auf einen Teen ein und labert vor seiner Kerze sich den Mund franzlig, dass dieser ihm hörig wird. Sozusagen dürfen alle "Urlaubs-Opfer" mal den Schizzo spielen, dass jeder  kurzzeitig einen anderen Charakter ans Tageslicht bringt, als er in Wirklichkeit ist (Was dann, vorsicht Ironie, noch mehr für´s "Mitfiebern" bringt).

3.: Der Aufbau des Films: Zugegeben, hier und da bietet das Strand- bzw. Wald-Panaroma nette Bilder auf ordentlichem TV-Niveau. Jedoch kann man selbst nüchtern dem Treiben auf dem Bildschirm nicht folgen. Hier ist Voodoo-Papi mal am Töten, dann laufen Teens durch die Gegend, Teen "B" wird für kurze Zeit hörig, auf einmal tauchen Helfer von Voodoo-Horst auf, dann wird Teen "C" gequält und getötet.Na, springen wir wieder zum Päarchen 1 (oder war es zwei?) die vor Panik wegrennen, bis dann eine Voodoo-Mama auftaucht, damit Teen "E" sich anzünden kann.
Ey echt, gequält vom Jucken im Finger, den Scheiß permanent vorzuspulen, lässt man es doch sein, da man das Gefühl nicht loswird, kein anständiges Review auf der OFDB schreiben zu können. Aber selbst wenn man die 76 Minuten ohne Schmerzmittel durchhält, da ist nix von Logik, Aufbau oder Story erkennbar. Manche Pornos haben mehr Substanz zu bieten wie dieser Schrott.

Dann wäre da ja noch die FSK18 zu begründen: Selbst anspruchloseste Gorehounds (die bei Nasenbluten schon ´nen Orgasmus bekommen) sollten die Finger davon weglassen, denn wenn Voodoo-Knut seine lächerliche Totem-Maske aufzieht und einen Charakter auf billigster Hostel-Manier tötet fängt man laut an zu Furzen. Drei, vier dämliche Effekte, die im Fernseh-Programm um 20.15 Uhr rausgeschnitten werden müssten und das war´s. 

Regisseur Cohen scheint seine Geschichte ja genial zu finden: Voodoo-Helmut killt nicht wegen seinem Wesen, nein, es kommt besser, er killt für seine Götter und, so hat er rausgefunden, die Götter leben nicht von dem Blut der Opfer sondern ernähren sich von den Ängsten. Was für ein Glück, dass die Truppe als Einführung in diesem "grandiosen Action-Spektakel" über die Ängste am Lagerfeuer diskutiert und Wooden-Hackl heimlich lauscht. Wow. Ich bin sprachlos.
Dazu noch zwei (!) "geniale"  Plot-Twists zum Schluss, dass man danach erst mal ´ne halbe Stunde auf´s Klo muss.

"Voodoo Lagoon" ist einfach nur Müll, Null Spannung, Null Blut, 100 Prozent Verwirrung und 100 Prozent Dünnpfiff für den Zuschauer nach dem Ansehen.

Einen Gnadenpunkt bekommt der Film noch für manch gute Locations (machen ca. gefühlte 2 Minuten insgesamt aus, aber trotzdem nett) und den rockigen Schluss-Song.

2/10  und ab auf die Toilette

Details
Ähnliche Filme