Review

Nach dem Tod ihrer Eltern müssen vier Geschwister mehr denn je als Familie zusammenhalten; denn sie alle vereint die Gier nach Menschenblut. Nehmen die Nachforschungen der Polizei nach den Opfern zu, heißt es: Umzug in eine neue Stadt.

Die Story um eine moderne Vampirfamilie ist ja gar nicht mal so schlecht, doch bin ich mit der Umsetzung ganz und gar nicht zurfrieden.

Die Stimmung bzw. Atmosphäre des Films ist irgendwie steril und aufgesetzt. Das liegt hauptsächlich an den unglaubwürdigen Darstellern. Diesen "Seifenopern-Schönlingen" nimmt man ihre Rollen leider nicht ab. Das hat dann wohl auch der Hairstylist bemerkt und dem ältesten Bruder einen bescheuerten Seitenscheitel verpasst, um ihm wenigstens optisch eine skurrile Note zu verleihen.

Der Film wird aus der Sicht des jüngsten Familienmitglieds erzählt, der sich mit seiner Rolle als Vampir nicht abfinden will. Ihn plagen Gewissensbisse bzgl. der Opfer im Keller und er steht kurz davor, sich einem Sozialarbeiter anzuvertrauen. Mit seiner Digicam hält er unentwegt Szenen des Familienalltags fest und kommentiert diese aus dem Off. So wird the Hamiltons zum Drama über einen Jugendlichen in der Identitätskrise. Das erklärt dann auch den "plätschernden" Erzählfluss. Mangels Glaubwürdigkeit geht dieser Ansatz leider mächtig in die Hose.

Die Regisseure hatten also keinen actionbetonten Horrorschocker im Sinn, weswegen der Film auch in Sachen F/X eher auf Sparflamme kocht. Die Opfer werden K.O. geschlagen, in den Keller verschleppt, gefesselt, und per Katheder ihres Blutes beraubt. Die Nerven wurden schon mal erheblich stärker strapaziert.

Das geheimnisvolle Wesen hinter der Kellertür schürt dann nochmal kurzfristig ein wenig Interesse. Halten sich die Hamiltons ein Haustier ? Merkwürdigerweise muss auch dieses Wesen regelmäßig mit Blut versorgt werden. Im Finale wird die identität gelüftet und wir werden Zeuge einer skurrilen und gelungenen Schlusspointe, die aber wiederum gar nicht so gut zur ansonsten ernsten Grundstimmung passen möchte. Ein wenig mehr von diesen ironischen Zwischentönen, hätten dem Film sicherlich gut getan.

Alles in allem weder Fleisch noch Fisch, aber vor allem eins: ziemlich langweilig !

Fazit :

Um Originalität bemüht, aber letztlich gescheitert
03/10 Punkte

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