Die 10 teilige TV-Kurzserie „Kogepan“, rund um das verbannte Brot Kogepan, scheint sich in Japan einiger Beliebtheit zu erfreuen. So findet sich neben mehreren Videos, Comicbüchern und einer DVD sogar ein Videospiel mit dem Brot in der Hauptrolle. Was von alle dem allerdings zu erst da war, kann ich leider nicht genau sagen, es waren aber scheinbar die Comics von Miki Takahashi.
Aber bleiben wir bei der Animeserie.
Mit gerade mal 10 Folgen, von der jede auch nur eine Lauflänge von ca. 4 Minuten hat, fällt diese nicht gerade sehr umfangreich aus. Wie ein Blick auf „allcinema“ nahe legt, lief das ganze wohl auch in einem Rutsch auf einem Sender Namens „Animax“.
Aber damit genug zu den Hintergründen.
„Kogepan“ richtet sich auf den ersten Blick eindeutig an ein eher jüngeres Publikum. Sowohl die Aufmachung, als auch die Geschichte sind eher einfach und leicht verständlich gehalten, sind aber durchaus auch für ältere ansprechend. Besonders die Geschichte rund um den äußerlich oft mürrischen, im inneren aber herzensguten Außenseiter hat eine recht universelle Aussage und Moral, die alle Altersschichten anspricht. In der Tat gibt es so manchen Moment, bei dem sich der Eindruck aufdrängt, dass er wohl etwas an Lebenserfahrung voraussetzt um wieder erkannt und richtig eingeordnet zu werden. Grad das Milchtrinken zwischen Kogepan und seinem Freund, oder auch im Besonderen der Gag zum Kirchblütenpicknick gehören da klar dazu.
Auch die vielfache Auslegemöglichkeit der Metapher des verbrannten Außenseiterbrotes gibt „Kogepan“ einen universellen Touch. Ist Kogepan nun ein Ausländer, Behinderter oder vielleicht ein Homosexueller? In seiner allgemeinen Art, bietet er eigentlich jedem der sich irgendwie ausgegrenzt fühlt eine Identifikationsmöglichkeit. Und auch sein zwiespältiger Charakter, der zwischen „alle hassen mich, ist mir doch egal“ und dem Versuch sich trotzdem irgendwie in die Gesellschaft einzugliedern, nützlich zu sein und dafür geachtet zu werden, schwankt, unterstützt das noch.
Zum Schluss gibt es dann freilich auch ein versöhnliches und Hoffnung gebendes Ende, denn schließlich atmen im Winter alle Brote weißen Dampf aus, egal woher sie sind, aus was sie sind, oder wie lange sie gebacken wurden.
Wer sich von den sehr einfachen und skizzenhaften Zeichnungen nicht abschrecken lässt, dem sei „Kogepan“ ruhig mal als kleiner Happen zwischendurch empfohlen.