Review

An American Crime, ein Film bei dem man, sobald der Abspann läuft, erst einmal kräftig schlucken muss (und im Film selber allzu oft).
Hier haben wir einen Film, abseits der Unterhaltung, ein Tritt in die Magengrube. Auf realen Ereignissen basieren, macht das Gezeigte im Nachhinein noch eine Ecke drastischer.
Das Schauspieler-Ensemble ist ausgesprochen gut ausgewählt und bringen durchweg sehr gute Leistungen. Die Inszenierung ist wunderbar gelungen, ab einem gewissen Punkt bemerkt man eine Unruhe, die zu Beginn positive Stimmung kippt und ein mulmiges Gefühl macht sich breit. Dazu sind die 60er Jahre sehr gut eingefangen worden.
Abseits expliziter Folterfilme reichen hier schon gewisse Andeutungen, weit weg von Gore-FX, um einen dicken Kloß im Hals zu bekommen. Man leidet mit und man verachtet die Peiniger, die exzellent von ihren Schauspielern umgesetzt wurden.
Geschockt läßt man sich durch den Kopf gehen, was hier in den 60er Jahren geschah. Alleine die Szenen, in denen die Aussagen aufgenommen werden, reichen schon aus, um die Hände vor das Gesicht zu schlagen. Was hat zusätzlich die "fremden" Peiniger geritten, das arme Mädchen genauso zu malträtieren, wie die Pflegefamilie selbst?
An American Crime ist ein Film, für den man ganz sicher "in Stimmung" sein muss und der trotz seiner FSK16 sicher nicht für allzu zart besaitete Naturen geeignet ist.
Klar ist hier kein Gore-Fest wie in einem Zombie Streifen zu sehen, aber der wahre Background und die realistische Inszenierung schlagen im Gegensatz zu manch einer Splatterorgie weit heftiger zu...
Manchmal würde man allzugerne eingreifen, die Peiniger an der Gurgel packen, schütteln und sie fragen, ob ihr Verstand an der Haustüre verloren ging! Ein weiterer Beweis dafür, was doch für ein hässliches Tier im Menschen steckt.
Wie gesagt, das liegt auch an den tollen Leistungen der Schauspieler und ich bewundere immer wieder den Mut, das einige Akteure solche Hass-Personen darstellen wollen und können. Hut ab!

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