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Dass Filme, die Kiffer als Zielgruppe haben, auch lustig sein können, weiß man nicht erst seit „Half Baked“. Dass sie auch trotz geringem Budget lustig-verrückt sein können sieht man an der „Cheech und Chong“ Reihe. Scheinbar wollte aber genau dieser Tommy Chong an seine guten alten Zeiten anknüpfen und gab sich für „Evil Bong“ her. Neben ihm ist als Schauspieler nur noch Phil Fondacaro erwähnenswert, der als Liliputaner in schon fast 50 Serien einen Auftritt hatte (z.B. CSI oder Raumschiff Enterprise), aber auch schon in Filmen (Willow, Land of the Dead) zu sehen war. Aber das sind nun leider die Ausnahmen, ansonsten sieht man niemanden in diesem Film, der Schauspieler genannt werden darf. Und da diese beiden alten Bekannten der Filmindustrie eben nur Nebendarsteller sind (Phil Fondacaro hat vielleicht einen 30-Sekunden-Part), können auch sie den Film nicht retten. Aber hier zunächst einmal die Protagonisten:

Die WG: der Baseballspieler mit seinen geliebten Trophäen, der Müsli fressende Surfer, der „Marioworld“ spielende Gammler und  der neu eingezogene Streber mit übertrieben gegeltem Mittelscheitel (der natürlich die eigentliche Hauptrolle spielt).

Dazu kommen ein über beide Ohren grinsender UPS-Mann, der die ominöse Bong liefert, sowie der Opa (Tim Thomerson), der seinen Enkel mal besuchen will.

Und damit der Film auch dem männlichen Publikum zwischen 14-16 Jahren etwas zu bieten hat, gibt es halb nackte Stripperinnen, die Cheerleaderfreundin vom Baseballspieler und deren schöne Freundin, die natürlich was für den Streber übrig hat.

Aber zurück zu der - nicht vorhandenen - Story: Jeder, der von der Evil Bong raucht, landet in einem Stripclub. Dort haben dann die Stripperinnen schlecht gemachte Plastik-Haiköpfe oder Lippen, die den Kiffer bei Berührung töten. Damit nicht auch seine neue Freundin stirbt, muss der Streber von der Bong rauchen, um sie zu retten. Story Ende.

Ansonsten werfen die Figuren im ganzen Filme eigentlich nur mit schlechten catch phrases (Bro‘, Awesome, took it up) um sich. Dabei sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich den Film im Original-Ton gesehen habe, dadurch kann ich über die (wahrscheinlich schlechte) Synchronisation Nichts sagen. Zwischendurch erscheinen außerdem eine rauchende und wixende Voodoo-Pumpe (aus Doll Graveyard) und etwas, das wie ein sprechender Haufen Scheiße aussieht (aus Gingerdead Man), so wie ein 'böser' Jack in the Box (aus Demonic Toys). Die Zwischenblenden sehen aus wie bei den „Wilden Siebzigern“ geklaut. Obwohl ich selber sehr gerne auf unfreiwillig komischen Trash stehe, konnte mich dieser Film eigentlich nur aufregen, da hier bewusst versucht wird, auf dieser „Total-komisch-Schiene“ zu fahren – und so etwas funktioniert eben meistens leider nicht.

Das Allerschlimmste aber musste ich feststellen, als ich diesen Bericht verfasst habe: Dieses Jahr wurde auch noch „Evil Bong II: King Bong“ in 3D abgedreht. Na dann: viel Spaß im Kino!

Fazit:
Der Film bekommt von mir 2 Punkte statt nur einen, da wenigstens die Nebendarsteller ein wenig Können an den Tag legen. Ansonsten kann ich aber nur jedem von diesem Film abraten.

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