Besser geht's nicht (1997)

Der Titel ist Programm, besser geht´s wirklich nicht, zumindest wenn es um charmant inszenierte Alltagsgeschichten geht. Ich hab in diesem Film so viel entdeckt was ich aus meinem Leben und denen meiner Mitmenschen kenne, nur wird es hier nicht allzu ernst sondern eher mit einem Augenzwinkern dargestellt.
Dadurch wird der Film äußerst amüsant und kurzweilig, was nicht zuletzt an Jack Nicholson liegt. Dieser spielt den Neurotiker, Autoren von Liebesromanen und anfänglichen Misanthropen Melvin Udall derart brillant, dass er dafür zu Recht mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Vor dessen fiesen Sprüchen ist niemand sicher, nicht mal seine heimliche Liebe Carol, (s)eine Bedienung in seinem Lieblingsrestaurant.
Mit seiner Arroganz versucht Melvin aber nur, seine eigene Unsicherheit und Unzulänglichkeit beim Eingehen persönlicher Beziehungen zu kompensieren. Erst als sein schwuler Nachbar krankenhausreif geschlagen wird und er sich um dessen Schoßhündchen kümmern soll, bemerkt er dass ihn Andere auch mögen könnten wenn er sich etwas "menschlicher" benehmen würde.

Ich mag diesen Film wirklich sehr weil er es schafft, scheinbar unvereinbare Charaktere zusammenzuführen und daraus etwas Besonderes entstehen zu lassen. Außerdem möchte ich die emotionale Tiefe der 3 Hauptdarsteller hervorheben, die dem Zuschauer unkompliziert und zugleich fesselnd ihr Innerstes offenbaren. Man kann sich in jeden von ihnen problemlos hineinversetzen und die Motive ihres Handelns verstehen. In Kombination mit dem stets präsenten sarkastischen Unterton ergibt sich somit ein bewegender Film über das alltägliche Leben mit all seinen Höhe- und Tiefpunkten.

10/10