England gegen Ende des 12. Jahrhunderts: Mit enormen Steuern und Gesetzen gegen das Jagen und Fischen in den königlichen Wäldern zieht der gierige Prinz John den Zorn des Volkes auf sich. Da kommt ein Mann gerade recht: Robin Hood schwingt sich auf zum Rächer der Armen und Gebeutelten und setzt sich ein für Gerechtigkeit und Würde des Volkes. Mit seinem Schwert fühlt er sich jedem Feind gewachsen, und die Herzen der befreiten Frauen sind ihm sowieso sicher. Als Schüler des weisen Magiers Olwyn, eines direkten Nachfolgers des Zauberers Merlin, fühlt Robin sich nun zu dazu berufen, die Unterdrückten vor den Machenschaften der Herrscher zu beschützen.
Bei der weißnichtwievielten Serie über den König der Diebe, merkt man recht schnell woran man dran ist. Mitte der Neunziger waren Serien wie Hercules und Xena in aller Munde und offensichtlich sagte man sich, hey Fantasy und Action laufen prima zusammen, sowas machen wir mit Robby und seinen merry men doch einfach mal nach. Gedreht wurde das ganze ohne viel Budget preiswert in Litauen und auch die sonstigen production values sehen nach nicht wirklich viel aus.
Was den Machern ihre eigene Serie wert war, kann man wohl auch gut daran erkennen, das die zentralen Figuren, also mithin das Herz, mal eben mittendrin ausgetauscht wurden. Startrobin Matthew Porretta wurde mal eben nach zwei von insgesamt vier Seasons gegen John Bradley ausgetauscht, noch schneller ging es bei Maid Marion, die sogar nach einer Season bereits umbesetzt wurde. Mal ehrlich ihr Macher, wie bitte sollen sich denn so Fans mit einer Serie identifizieren, wenn alle Nasen lang die wichtigsten Charaktere gekickt werden.
Noch fragwürdiger waren allerdings die Scripts und so etwas wie ein Fitzelchen an historischen Daten. Das hier Robi und seine Spießgesellen auf einmal gegen Wikinger und mongolische Horden kämpfen mag ja noch mit Augen zudrücken als künstlerische Freiheit durchgehen (was sich ja auch die anderen Serien in späteren Staffeln erlaubt haben), aber spätestens als hier ein Alien landet, sollte man sich als Zuschauer doch ein wenig veralbert fühlen. Wenn nicht ab und zu Christopher Lee so etwas wie Würde verkörpern würde, wär dieser Robin Noob ein weiteres Beispiel aus der Reihe, vergeigte Serien, aus Geldgeilheit geboren.
3/10