„Stomping" oder „Stepping" nennt sich eine Art des Tanzens, indem mehrere Akteure ballettartig und halsbrecherisch eine unorthodoxe Choreografie zu harten Beats zeigen. Es fällt dabei eine Nähe zum Stepptanz auf, ist aber jedoch etwas anders. Mit Ausnahme dieser Sportart jedoch, bietet „Stomp the Yard" nichts Neues in der Kinolandschaft von Selbstfindungsgeschichten.
Die Story: Der begnadete Tänzer DJ (Columbus Short) verliert nach einem Tanz-Wettkampf durch einen eskalierenden Streit mit seinen Gegnern seinen Bruder durch einen Schuss. An der Truth-University in Atlanta erhofft er sich, dass er sein Trauma verwinden kann und verliebt sich alsbald in April (Meagan Good), die Freundin von Grant (Darrin Dewitt Henson), der mit seiner Gruppe von Steppern jährlich die Landesmeisterschaften gewinnt. DJ schreibt sich bei der gegnerischen Truppe ein und will gegen ihn antreten - bis seine dunkle Vergangenheit ans Licht kommt...
Ein Krimineller erlebt durch Liebe und Teamgeist seine Katharsis. Das ist wahrlich nichts Neues. Leider verfällt Regisseur Sylvain White ("Ich werde immer wissen, was du letzten Sommer getan hast") wiederholt der Versuchung, die in dieser simplen Plotkonstruktion zuhauf vorhandenen Klischees und Konventionen beinahe schon zu zelebrieren. Als DJ beispielsweise zum ersten Mal seiner Traumfrau April über den Weg läuft, geniert er sich nicht, das Stilmittel der Zeitlupe einzusetzen - wahrlich nicht sehr originell. Und spätestens nach gut einer Stunde Laufzeit steuert der Film so sehr auf das vorhersehbare Ende zu, dass jegliche Spannung abgeht. Doch jenseits der äußerst dünnen Geschichte und allzu flachen Charakteren sind in „Stomp the Yard" einige wirklich beeindruckende Tanz-Choreografien zu harten R´n´B-Beats gelungen, die wirklich sehenswert sind. Sind diese jedoch nicht im Bild zu sehen, wird allein schon bei der melodramatisch-schwelgerischen und in dem Kontext schlicht unpassenden Musikuntermalung das filmische Dilemma um allzu simpel abgehandelte Themen wie Liebe, Teamgeist und Ehre unter der immerhin nett anzusehenden Oberfläche deutlich. Auch schauspielerisch gelingt es dabei kaum einen Akteur, in diesem gut 20 Minuten zu lang geratenem Standard-Bausatz von Film jenseits seiner holzschnittartigen Figur Glanzlichter zu setzen.
Fazit: Auf Dauer allzu monotone und überraschungsarme Nachhilfestunde in unkonventionellen, hippen Tanzmethoden. „Stomp the Yard" weiß mit einigen nett choreografierten Tanzeinlagen durchaus zu beeindrucken, offenbart aber jenseits dieser Schauwerte in dem arg simpel gestrickten Plot sehr viele Klischees und Konventionen. Ansehen, mit dem Fuß mitwippen und wieder vergessen.