Joey (1985)

5

von Asbestos - 02.12.2019

Emmerich hat sich in seiner Karriere von einem kleinen Spielberg-Plagiator (JOEY) zu einem großen Spielberg-Plagiator (GODZILLA 1998) entwickelt - ganz toll. Es ist unglaublich und irgendwie kühn, wie dreist der deutsche "Spielhügel" Hollywoods Wunderkind hier zu imitieren versucht, indem er E.T. und vor allem POLTERGEIST regelrecht plündert. Joey hat genau wie die Freeling-Brut ein Spielzimmer, dass vor Star Wars Toys und Merchandising überquillt. Wenn im Finale auch noch ein Modell des Millennium Falken durchs Zimmer schwebt und ein Darth Vader Plastikhelm den finsteren Sith Lord kurzzeitig auftauchen lässt (!), dann ist Copyrights übertretender Wahnsinn angesagt. Doch Emmerich war so mit dem Abkupfern beschäftigt, dass er dabei eine schlüssige Story komplett außer Acht ließ. Das ist Gaga-Grusel-Fantasy, die im Zuge der 80er Retrowelle von z.B. STRANGER THINGS Fans als kleine Perle wiederentdeckt werden könnte.

6

von buxtebrawler - 01.03.2009

Frühwerk von Roland Emmerich, der seinerzeit noch mit einem geringen Budget haushalten musste, was dem Film aber - verglichen mit seinen jüngeren Erzeugnissen - sehr zuträglich zu sein schien. "Joey" kommt als gelungene Mischung aus kindertauglicher Fantasy und mysteriösem Grusel daher und erinnert dabei ein wenig an "Poltergeist", um wenigstens einen Vergleich mal heranzuziehen. Deutlich wird hier bereits Emmerichs Begeisterung für US-amerikanisches Mainstream-Kino, die seinerzeit in dieser deutschen Produktion überraschte und somit unterm strich ein atmosphärisches und aufgrund der Geschichte und der tollen Bilder unvergessliches, aber trotzdem irgendwie typisches 80er-Kino bietet, das bei Vielen heute Kult-Status genießt.

10

von kruemel_1978 - 13.07.2004

Ich kann gar nicht genau sagen wie oft ich mir diesen Film angesehen. Es muss so an die mehrere tausend Mal gewesen sein. Auch wenn ich den Film in seinem innersten Kern nie ganz verstanden habe (welches Spiel spielt Joey mit der Puppe Fletcher?), ist dieser Streifen einer meiner Favoriten. Jedenfalls hat Emmerich hier gezeigt, was man aus einem Low Budget Projekt erschaffen kann. Seine jetzigen Blockbuster zeichnen sich ja eher durch wenig Story und viele Effekte aus. Bei Joey ist es noch anders gewesen. Die Spezialeffekte sind einfach, für die 80er Jahre völlig ausreichend. Gruselige Momente hat der Film allemal und das Ende ist einfach nur schön... schön traurig. 10/10