Armselige Sets, lumpige Outfits und eine klischeeträchtige Rachestory, somit herzlich Willkommen bei "Warforce 3000", einem völlig unterirdischen Endzeitactionfilm, in Szene gesetzt vom unbekannten Farouq Ahmed, der auch gleichzeitig das dämliche Drehbuch verzapft. Das Budget dürfte sich der gute Mann wohl selbst zusammengespart haben, danach ein bisschen C-Prominenz eingepackt und ab ging es in die Wüste.
Wir befinden uns hier in einer unbekannten, aber laut Videohülle nicht allzu weit entfernten, Zukunft. "Wir Menschen sind geboren, um uns gegenseitig zu vernichten", so Novas (Held) Zitat. Und genau das ist eingetreten. Durch Atomwaffen sind große Teile der Welt einer Wüste gleich. Saurer Regen und starke Sandstürme machen der kleinen Bevölkerung zu schaffen. Man lebt in schrottigen Holzhäusern, völlig vereinsamt, meilenweit voneinander weg. Komischerweise scheint hier Jeder ein Fahrzeug zu besitzen. Andauernd düsen massig Quads, Motorräder und endzeitliche Stahlschlitten durch die Wüste, doch woher mag wohl der ganze Sprit kommen ? Und überhaupt woher bezieht man die Lebensmittel und den Alkohol ? Jeden Abend säuft man sich die Birne zu, man scheint hier nur noch für den Alkohol und die neue Droge, namens "Seed", zu leben.
Diese Welt versucht der Ex-Soldat Nova (Jay Roberts Jr.) zu verbessern (ha ha). Seine Eltern wurden grausam von Yeager (John Croshaw) und dessen Bande ermordet, Nova überlebte schwer verletzt. Drei Jahre brauchte er zur Regeneration und um seine Rache zu planen. Doch unterwegs verknallt sich der Gute in Anani (Denice Duff).
In den ersten dreissig Minuten ist öfter ein Sprecher zu hören, der uns über die endzeitlichen Verhältnisse aufklären will, dieses geliebäugelte Geschwafel ist fast unerträglich. Ich war froh als der endlich die Schnauze gehalten hat, doch Besserung gibt es kaum. Man mag Faruq die Budgetknappheit zu Gute halten, jedoch ist die Wüste mit ihren zusammengezimmerten Bretterverschlägen dermaßen schrottig, wie man es schon lange nicht mehr gesehen hat. Es kommen dem Kenner sofort Erinnerungen an "Death Zone", doch selbst dort waren die Sets professioneller. Da ist es verwunderlich, dass der Score ordentlich klingt und zudem auch ein wenig Abwechslung bieten kann. Allein dadurch kommt in wenigen Sequenzen Endzeitstimmung auf, aber die mies getricksten Atomgewitter sind lächerlich.
Mit vielen Actionszenen hätte sich "Warforce 3000" noch einigermaßen vom Pranger retten können, doch in der Mitte ist ein schwarzes Loch. In den ersten, sowie in den letzten zwanzig Minuten gibt es einige Kloppereien, ein paar Erschießungen, sowie minimale Explosionen. Doch dazwischen herrscht pure Langeweile. Nova muss sich natürlich in Anani verknallen und das braucht Zeit. Dann taucht auch noch das mordlustige Militär auf, die Einem schon an die Wand stellen, wenn man sie nur schief anguckt.
Jedoch hat der Film auch ein kleines Highlight und zwar den fast dreiminütigen Endkampf zwischen Nova und Mantis (James Lew). Da fliegen wirklich die Fäuste, auch die Choreographie ist nicht von schlechten Eltern. Die restlichen Fights sehen auch ganz nett aus, sind aber meist schnell geklärt.
Bei den Darstellern könnte es auch besser aussehen, denn Jay Roberts Jr. (Aftershock) ist eine Niete, in fast jeder Hinsicht. In den Kampfszenen wird er oft sichtlich gedoubelt. John Croshaw als Fiesling Yeager ist eine weitere Lachplatte, die die Filmwelt nicht braucht. Kein Wunder, dass er für keinen weiteren Film angeworben wurde. Denice Duff (Bloodfist V, Martial Law II) als Love Interest schlägt sich recht wacker. James Lew macht seine Sache auch recht gut, hat jedoch zu wenig Screentime.
Komplett unterdurchschnittlicher Endzeitfilm, der ausser einigen netten Kampfeinlagen und einem moderaten Score nichts zu bieten hat. Die Rachestory ist Vollschrott, die Darsteller unterirdisch, die Kulissen armselig, obendrein gibt es viel zu wenig Action. Zu allem Übel wurde die deutsche Fassung extrem, in jeder Actionsequenz, beschnitten. Aber das unbedeutende Filmchen verschwand eh in der Versenkung und wird dort für ewig ruhen.