Inhaltsangabe

von ----

Im Juli 1936 weitet sich der von General Franco ...

... in Marokko angeführte Aufstand gegen die republikanische Volksfrontregierung zum Spanischen Bürgerkrieg aus. Auf die Seite der Aufständischen treten große Teile des spanischen Militärs, fast das gesamte Offizierscorps, die Mehrheit der Unteroffiziere, 4 Divisionsgenerale, außerdem die spanische Fremdenlegion, maurische Kolonialtruppen aus Nordafrika, carlistische Milizen, die Falange, der katholische Klerus, Royalisten und große Teile der Bourgeoisie. Ihnen zur Seite treten im weiteren Verlaufe des Krieges portugiesische Verbände, das französische Bataillon Jeanne d’Arc, Rumänen der Eisernen Garde, Iren der Irish Brigade unter Eoin O’Duffy, ein 70.000 Mann starkes italienisches Korps und die aus Deutschland entsandte Legion Condor mit 19.000 Mann. Bereits Ende 1936 kontrollieren die Franquisten weite Teile Spaniens.

Die zeitgenössische Dokumentation 'España heroica / Helden in Spanien', ein in deutsch-spanischer Koproduktion entstandener Kompilationsfilm über den spanischen Bürgerkrieg, schildert die Ereignisse aus anti-republikanischer Perspektive. Unter Verweis auf Spaniens imperiale Größe in der Vergangenheit, der die innere Zerrissenheit der Spanischen Republik gegenübergestellt wird, rechtfertigt der Film die nationale Erhebung als unabdingbar, um dem Zerfall der spanischen Zivilisation und Kultur Einhalt zu gebieten. Nach einer einleitenden Sequenz, die den Aufstand in einen historischen Kontext setzt, beginnt die Berichterstattung über die militärischen Auseinandersetzungen, beginnend mit der Eroberung Toledos im September 1936. Eingefangen wurden die Bilder von deutschen und spanischen Kameramännern, zum Teil wurde Bildmaterial des Feindes eingeschnitten, das den aufständischen Truppen bei ihrem Vormarsch in die Hände gefallen war. Die Montage des nach Berlin weitergeleiteten Materials übernahm die dort ansässige Hispano Film Produktion Johann Wenzel Ther, die eng mit der spanischen Falange zusammenarbeitete.

Von einer raschen Umsetzung des Projekts konnte jedoch zunächst keine Rede sein, nachdem das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda inhaltliche Vorbehalte gegenüber der von Carl Junghans unter dem ursprünglichen Titel "Die Geißel der Welt" montierten Schnittfassung angemeldet und diesen von seinem Posten als Regisseur enthoben hatte. An seine Stelle trat Linz Moorstadt, doch auch dessen Regiearbeit scheiterte an den hohen Ansprüchen der deutschen Zensur, weshalb die Federführung schließlich dem Schnittmeister und Propagandaleiter der nationalspanischen Filmstelle für das Ausland, Joaquín Reig-Gozalbes, übertragen wurde. Die erste von ihm erstellte Fassung wurde am 14. Juni 1938 in Sevilla unter dem Titel "España heroica" uraufgeführt und zeigte den Verlauf der Kämpfe bis Oktober 1937. Zu diesem Zeitpunkt war der Krieg für Franco noch längst nicht gewonnen.

In Deutschland gelangte der Film am 6. Oktober 1938 in München zur Uraufführung. Die als Vorlage verwendete spanische Schnittfassung wurde dabei nochmals umfassend von Fritz C. Mauch und C. W. Tetting überarbeitet. Als Sprecher fungierte Paul Lavens.

Eine weitere (am 8. Juni 1939 in Berlin uraufgeführte) Schnittfassung, die Reig-Gozalbes in Zusammenarbeit mit Willi Köhn von der NSDAP-Auslandsorganisation montierte, zeigte dann erstmals auch das Kriegsende, resp. den Triumph der national-spanischen Seite, sowie den Einsatz der Legion Condor.

Mit der deutsch-russischen Annäherung im August 1939 (Hitler-Stalin-Pakt) wurde der Film wegen seiner antikommunistischen Tendenz dann vorübergehend aus den Lichtspielhäusern in Deutschland verbannt, bevor im April 1942 eine neue Schnittfassung in die Kinos gelangte. Ein letzter Schnitt erfolgte im April 1944.

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