Review

Deutschland, 1945: Der Krieg ist so gut wie verloren und Hitlers Strategen wollen eine letzte mitreißende Brandrede herstellen, um die letzten Reserven aus dem Volk zu locken. Leider ist der Führer (Helge Schneider) in einem mentalen Tief und braucht die Hilfe seines "Leibjuden" (Ulrich Mühe).

Schauspielerisch sind Schneider und Mühe in ihren Rollen überragend, ebenso kann Sylvester Groth als schmieriger Intrigant Goebbels überzeugen. Der Film lebt von Schneiders Dastellung des Hitler, mal brachial-gewaltig, mal depressiv, mal komisch-sarkastisch. Ähnlich wie in "Der Untergang" wird Hitler wiederum von der menschlichen, emotionalen Seite gezeigt. Ein armer Wurm, aus schlechten familiären Bedingungen. Insgesamt kommt Hitler aufgrund von Schneiders sympathischer Spielweise fast als lieber Onkel von Nebenan rüber. Eine stark überzeichnete Perversion, die Regisseur Levi konstruiert hat.
Grünbaum hingegen (ebenfalls sehr gut gespielt von Ulrich Mühe) steht in dem Zwist, Hitler auszumerzen, ihn aber gleichzeitig lieb zu haben, so verdreht das klingt.
Eine interessante Story mit einigen guten Gags, aber auch mit Hintergrund - Der Spagat zwischen dem Menschen Hitler und dem Mörder.
Leider muss ich mich insgesamt der lautgewordenen Kritik anschließen, dass es Levi nicht wirklich gelingt, beide Themen (Hitlers Darstellung und die Geschichte der jüdischen Familie) unter einen Hut zu bekommen. Es wäre in der Tat besser für den Film gewesen, sich auf eins zu beschränken.
Aufgrunddessen sind die mittelmäßigen Bewertungen nachvollziehbar, ich allerdings als Schneider-Fan, gebe dessenungeachtet 7/10 Punkte. Es wäre allerdings noch deutlich mehr drin gewesen.

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