Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler (2007)

Story:
Dem Führer geht es schlecht. Er ist am Ende und fertig. Er hat keine Kraft für die Neujahrsansprache. Deswegen wird der Jude Adolf Grünbaum aus dem Lager Sachsenhausen zum Führer gebracht. Grünbaum ist ein Schauspieler und soll den Führer trainieren wieder neuen Mut zu bekommnen, neue Redekraft zu erhalten. Grünbaum beginnt mit dem Training...

Kritik:
Das diese Thematik, für eine Komödie logischerweise ein heißes Eisen ist, ist uns denk ich allen klar. Gerade deswegen war ich gespannt wie die Produktion umgesetzt wurde. In dem Film wird der Führer als Witzfigur, als Lachnummer dargestellt. Genau diese Rolle verkörpert Helge Schneider fantastisch. Er bringt den Führer, als ein psychisch völlig desolates Wesen welches eh keiner mehr ernst nimmt, sehr gut rüber. Es wird nicht albern, nein, mit einem komödiantischen, anspruchsvollen Stil wird hier die gesamte damalige Zeit präsentiert. Anspruchsvoll deswegen, weil man auch immer wieder reale Bilder aus der Zeit sieht. Voraussetzung für diesen Film ist es also schon, zu wissen was damals geschah. Nur dann versteht man die Pointen. Da es wie gesagt kein Slapstick ist. Wer also so gar keine Kenntnisse über die Geschehnisse, seine Gestalten etc. hat, wird nicht viel Freude an dem Film finden. Neben dem Führer werden aber auch all die anderen Individuen von damals „aufs Korn" genommen.
Der Film schafft es diese ganze, damalige Zeit lustig darzustellen, aber trotzdem wird die notwendige Ernsthaftigkeit nicht außer Acht gelassen. Genau dieser Spagat ist das schwierige bei so einer Thematik, wird hier aber geschafft. Das Entsetzen über all das, was damals geschah, wird klar erläutert. Trotz des komödiantischen Storyanteils.

Fazit:
Aus diesem Stoff eine Komödie zu produzieren, ist nicht gerade einfach und auch sehr gewagt. Helge Schneider setzt seine Rolle allerdings super um, die anderen Schauspieler bleiben allerdings irgendwie „grau in grau", „gesichtslos." Nichts desto trotz wurde die Story, auch wegen Helge Schneider als Adolf H., interessant umgesetzt. 8/10 Punkte