Metal Messiah als so etwas wie einen Film zu bezeichnen fällt schon etwas schwer, wenn selbst Filme von Jochen Taubert dagegen handwerklich professionell wirken. Das Projekt schreit dermaßen laut Indie, das unser Messiah echte Schwierigkeiten hat, sie mit seinen Songs zu übertönen. Das Projekt klingt als Science Fiction Musical prinzipiell recht interessant und das Logo des Films sieht aus, als wäre es mindestens ein Live Act von Judas Priest, was ja auch zum Metal im Titel passen würde, nur bestehen die Songs lediglich aus halbgaren Nummern von Torontos Underground Bands und haben mit Rock und E-Gitarren meistens herzlich wenig zu tun.
Auch die Story vermag nicht zu greifen. Da rennt ein Sam Spade Verschnitt durch die Hinterhöfe, knallt uns mit permanenter Voice-over zu ohne eine Textzeile on Screen selbst zu artikulieren, und jagt eine schlecht angemalte Lichtgestalt Marke Frank´n´Furter der Hartz IV Klasse, die mit ihrer Musik den Frieden in Anywhere City (jau, das Kaff heißt im Film wirklich so) im Auftrag irgendeines alten Kults. Spannung oder Effekte, die den Namen SciFi verdienen, braucht niemand zu erwarten. Hier reihen sich mehr oder weniger wahllos Szenen aneinander, die stets billig irgendwo auf öffentlichen Plätzen, in Hotelzimmern oder schlicht aus dem Autofensterheraus gefilmt hat. Was der Beleuchter hauptberuflich macht läßt sich nur erahnen, aber sicher nicht in der Filmbranche. Zur miserablen Bildqualität kommen sehr oft Passagen hinzu, in denen man schlichtweg raten muß, was da eigentlich vor sich geht, denn erkennen kann man nur schemenhaft etwas. Dazu kommt noch das unverständliche Genuschel des Messias-Darstellers, das exakt diametral dem glasklaren Voice-Over entgegenwirkt, ist aber bestimmt eine wichtiges Statement des Streifens, was weiß denn ich.
"Things in the City that go beyond the human Eye", sabbelt der Erzähler, aber das einzige, das das human Eye zu erblicken vermag ist ein Kuriositätenkabinett das man wohl ohne bewußtseinserweiternde Drogen kaum produzieren geschweige denn konsumieren kann. Einen Ehrenpunkt gibt es lediglich, das man das Ganze nicht auch noch als Kommerzprodukt auf DVD veröffentlicht hat, sondern wohl eher aus Spaß an der Freud dabei war.
2/10