5
Der ambivalente Versuch, einen Spielfilm mit Laien zu drehen. Ein Mädchen bricht aus dem spießigen Zuhause aus, in dem die nervenkranke Mutter sie und den nachgiebigen Vater mit Moralvorstellungen aus der Mottenkiste terrorisiert. Die Mutter kommt ins Krankenhaus, das Mädchen tummelt sich in WGs mit Lesben und Heteros. Mutter kehrt geheilt zurück, das Mädchen setzt ihr wildes Leben fort. Gerade als das Mädchen dem Zuschauer ihre Geschichte erzählt und beim Happy-End angelangt ist, ersticht die inzwischen völlig durchgedrehte Mutter die Tochter. Der Eindruck bleibt zwiespältig. Es ist nicht jedem Laien gegeben, zu schauspielern, und so merkt man denn im Vergleich sehr deutlich, wer es kann - vor allem das Elternpaar (der Regisseur Lothar Lambert und Dorothea Moritz); auch an die Tochter gewöhnt man sich. Während die Nebenrollen durch falsches Pathos und laienhafte Deklamation das Vergnügen trüben.