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In „Blackjack - Der Bodyguard“ darf Dolph Lundgren unter der Regie von John Woo mal wieder ordentlich Gegner platt machen.
Jack Devlin (Dolph Lundgren) ist Bodyguard. Gleich am Anfang darf er auch ein Casino betreten, damit mal den Titel des Films mit einbeziehen kann (an keiner anderen Stelle geht es meines Wissens um Blackjack; trotz der Namenswahl von Lundgrens Charakter). Während wir noch fragen, wie der Drehbuchautor wohl auf diesen dramaturgischen Kniff gekommen ist (Vorsicht Ironie), trifft Jack einen alten Kumpel und Arbeitgeber. Wenig später wird dessen Haus von einem Killerkommando attackiert. Jack kann eingreifen, die Angreifer umnieten und die Tochter des alten Kumpels retten (für diese darf er im Verlauf des Films den Ersatzvater geben). Die Action ist nicht schlecht; Dolph darf in der typisch Woo Ästhetik aufräumen und macht dabei eine gute Figur.
Doch keine Ruhe für Jack. Sein nächster Job gilt dem Topmodel Cinder James (Kam Heskin), das sich von seinem Ex-Ehemann bedroht fühlt. Und wie könnte es anders sein: Die weibliche Intuition hat natürlich recht und den Rest des Films über darf Jack Cinder beschützen (diese verliebt sich nach bester „Bodyguard“-Tradition auch irgendwann in ihren Costner-Ersatz).

Warum John Woo ausgerechnet eine TV-Produktion machte, obwohl er mit „Face/Off – Im Körper des Feindes“ schon einen echten Kino-Kracher aufs Parkett gelegt hatte, bleibt schleierhaft. Obwohl „Blackjack“ sich nicht mit anderen Werken Woos messen kann, ist das Resultat gar nicht mal so übel.
Größte Schwäche des Films ist eigentlich das Drehbuch. In einer Geschichte ohne große Spannung spult „Blackjack“ eher Standardsituationen des Actionfilms ab ohne groß Neues zu bieten. So dürfen auch gängige Klischees wie der Mentor des Helden (und dessen Gefährdung) oder die große Schwäche des Protagonisten (die Farbe weiß) auch nicht fehlen.
Außerdem häufen sich diverse Unklarheiten: Wieso geht der Ex-Ehemann ohne größere Motive mit einer wahren Armada schwerbewaffneter Killer ins Feld und wie bezahlt er sie? Ob sich der Aufwand für das Ziel, die Ermordung des Models, überhaupt lohnt, fragt man besser nicht.

Kommen wir zu den guten Seiten. Die Action ist recht ordentlich, könnte aber in größerem Maße vorhanden sein. So gibt es auch nur zwei ausgedehnte Shoot-Outs im Woo-Stil, nämlich am Anfang und in der Mitte. Diese und die restliche Action sind aber gut gemacht und zeugen von John Woos Talent.
Dolph ist zwar nicht überragend, bietet aber eine nette Leistung. Auch in der Darstellung der Vater-Rolle macht er keine schlechte Figur. Er und der Rest der Crew wirken sympathisch auf den Zuschauer und durch Woos Inszenierung fallen die eher durchschnittlichen schauspielerischen Leistungen nicht auf.
Woos Inszenierung gehört zu den Glanzpunkten von „Blackjack“. Trotz geringem Budgets und Aufwands kann Woo eine ordentliche Atmosphäre aufbauen und auch ein nettes Flair rüberbringen, was die Negativpunkte zum Teil wieder ausgleicht.

„Blackjack“ ist mit Sicherheit keine Glanzleistung von John Woo, aber ein netter Actionfilm im oberen Durchschnittsbereich mit einem doch ganz guten Dolph Lundgren in der Hauptrolle.

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