Bei Mord am Rainbow Drive handelt es sich meiner Meinung nach um einen total unbekannten, aber doch genialen Geheimtipp unter den amerikanischen TV – Thrillern. Peter „Robocop“ Weller spielt darin einen knallharten Cop, der durch Zufall ein Blutbad entdeckt und durch sein Engagement bei der Aufdeckung des Falles immer tiefer in einen Strudel aus politischer Intrige gerät, in der auch die Polizei mit drin steckt.
Der Film lief immer mal wieder spät Nachts im Fernsehen, kann nicht sagen ob er irgendwie geschnitten ist – was ich sagen kann, ist, dass er es absolut in sich hat. Der Einstieg des Films ist absolut gelungen: Mike Gallagher (Peter Weller) liegt in den frühen Morgenstunden bei einer verheirateten Frau im Bett, und das in einer Luxusvilla am Rainbow Drive, einer Straße des edlen Hollywoods. Hier gibt es keine Sorgen. Und noch während er mit seiner Affäre diskutiert, lässt ihm das Gebell eines Hundes keine Ruhe. Der misstrauische Polizist geht auf die vollkommen verlassene Straße, die Sonne geht gerade auf, um nach dem Rechten zu sehen. Er findet den Hund, dessen Fell über und über mit Blut verschmiert ist und lässt sich von ihm zu seinem Herrenhaus führen. Dort wandelt sich die friedliche, stille Morgenatmosphäre in ein düsteres Schlachthausszenario: 5 junge Menschen wurden brutal abgeschlachtet. Er verfolgt den Täter noch, doch er entkommt ihm. Durch diese herben Ereignisse motiviert, will Gallagher den Fall aufklären. Doch im Polizeibericht ist auf einmal nur noch von 4 Toten die Rede, und sehr bald geht es seinem besten Kollegen auch an den Kragen. Doch er will nicht aufgeben...
Grundsätzlich könnte man sagen, der Film bietet gar nix besonderes. Ein Copthriller, ein kleiner, grundsolider Politthriller mit altbackenen Elementen und Standard – Schauspielern. Meinetwegen. Doch was hier abgeliefert wird, ist in meinen Augen ein absolut spannendes Verwirrspiel mit ausgetüftelter Handlung, gekonnter Inszenierung und mit perfekter Anwendung diverser Stilelemente. Der gefallene Polizist, der mehr und mehr alleine da steht, wird von Peter Weller tough und überzeugend gespielt, und auch alle anderen, nahezu durchweg unbekannten Darsteller liefern glaubwürdige Leistungen ab. Die Handlung bleibt spannend bis zum Schluss, und niemand kann bis dahin wirklich sagen, was sich hinter welchem Gesicht verbirgt – bis am Ende alles verblüffend aufgelöst wird.
Alte Filmcracks werden dem Film nichts besonderes mehr zuordnen können, ich hingegen finde ihn wirklich gelungen. Ein gekonntes Thrillerszenario in der Schwebe der Achtziger Jahre, mit dem Hang, dem moderneren Thriller Tür und Tor zu öffnen. Wer den Film mal im Nachtprogramm entdecken sollte und nichts anderes mit sich anzufangen weiß, sollte sich den Film durchaus mal zu Gemüte führen.