Im ´California Hotel´ in L.A. steigen die Reichen und Schönen ab . So auch an einem Tag , an dem die Oscars verliehen werden sollen . Aus vier verschiedenen Städten reisen ein Ehepaar , ein Ehepaar in Scheidung , ein einzelner Mann und zwei befreundete Ehepaare an und erleben einige mehr oder verrückte Geschichten ...
Auf einer Bühnenvorlage von Neil Simon ( Ein seltsames Paar , Eine Leiche zum Dessert ) basierende Komödie mit Starbesetzung . In ihr folgen wir vier miteinander verwobenen Geschichten , die sich aber nie berühren , so dass man fast schon von einem Episodenfilm sprechen könnte - etwa wie es " Trick or Treat " im Horrorbereich ist .
So erzählt der Film die Geschichten folgender Besucher :
- " Die Besucher aus London " : Eine oscarnominierte Schauspielerin reist mit ihrem Ehemann zur Oscarverleihung 1978 und ärgert sich über die Filmindustrie und die falsche Welt von Hollywood - Der komödiantische Höhepunkt mit zündenden Wortwechseln und einer großartigen Maggie Smith und einem ebenso brillanten Michael Caine . Mit Filmaufnahmen der Ankunft von Smith & Caine bei den echten Osacrs . Nur den dramatischen Schluß fand ich unnötig .
- " Die Besucher aus New York " : Seit 9 Jahren leben ein Drehbuchautor und seine Frau nun getrennt . Auf einmal will die Tochter der beiden zu ihrem Vater nach L.A. ziehen , doch ihre Mutter möchte sie wieder mit nach New York nehmen - Anfangs gespickt mit ein paar netten Dialogen wie in der Smith / Caine Episode , doch später rutscht sie zu sehr in Richtung Drama ab . Wahrscheinlich hat man deshalb auch den Großteil dieser eher ernsten Geschichte an den Anfang des Films gesetzt . Alan Alda & Jane Fonda sind aber sehenswert .
- " Die Besucher aus Chicago " : Zwei Ärzte und ihre Frauen reisen mit dem Auto nach L.A. und erleben ein Missgeschick nach dem anderen . So haben sie eine Autopanne , zwei Autounfälle und nur eine Suite wurde für sie reserviert , so dass eines der Paare in einem winzigen Zimmer schlafen muss , in dem ihnen das Wasser bis zu den Knöcheln steht . Am nächsten Tag eskaliert das anberaumte Tennisspiel - Gegen Ende fast schon slapstickartiger Spaß mit Bill Cosby und Richard Pryor . Zwar ohne großen " Nährwert " , aber dennoch lustig .
- " Die Besucher aus Philadelphia " : Ein Mann reist zur Bar Mitzwa seines Neffen an . Der Bruder des Mannes bestellt ihm " als Geschenk " eine Prostituierte auf das Zimmer . Als die Frau des Mannes am nächsten Tag eintrifft , kann er die Prostituierte nicht loswerden - Walter Matthau gibt sich reichlich Mühe und zieht Grimassen , doch so richtig komisch will diese Geschichte nicht werden . Das Verhalten seiner Ehefrau , nachdem sie die Prostituierte entdeckt hat , wirkt leicht befremdlich .
Fazit : " Das verrückte California Hotel " bietet ein tolles Ensemble und spitzzüngige Dialoge . Leider mangelt es aber an einer durchgehenden Geschichte , die das Interesse schüren würde , und die Dramaanteile haben mich eher gestört , als dass ich sie als Bereicherung empfunden hätte . Alleine für die Schauspieler und den Wortwitz ist es das Ansehen zwar durchaus mal wert , doch an Neil Simons Alltime Klassiker " Eine Leiche zum Dessert " oder den auch sehr guten " Ein seltsames Paar " kommt " Das verrückte California Hotel " nicht heran . Da bleibt es bei mir wohl beim einmaligen Besuch dieses Hotels ...