„Viper – Ein Ex-Cop räumt auf“ ist ein klasse Actionreißer der Güteklasse B – auch wenn die Story recht dürftig ist.
Franklin Blackstone (Hank Cheyne) hat ein Syndikat betrogen und um Geld erleichtert, aber das Syndikat hat keine Skrupel: So wird auch ein störender Cop einfach auf einem Parkplatz niedergeschossen und ein anderer Betrüger wird mit seinem kompletten Familie mitten in einem Park ausgelöscht.
Franklins Bruder Travis (Lorenzo Lamas) hingegen ist Ex-Cop, der sogar Beweise vernichtete, um seinen Bruder vor dem Gefängnis zu bewahren, und dafür selbst in den Knast ging. Zum „Dank“ kümmerte sich Franklin so gut um Travis’ Freundin Rhonda (Frankie Thorn), dass die beiden nun ein paar sind. Dennoch knüppelt Travis einige Schläger des Syndikats nieder, die Rhonda bedrohen. Nebenbei bietet sich mit dieser harten Martial Arts Einlage gleich die Chance, Actionfans Lust auf mehr zu machen.
Später sucht Rhonda Travis auf und erzählt ihm, dass Franklin seine Hilfe benötige. Trotz all der Dinge, die sein Bruder tat, trifft sich Travis mit Franklin und erfährt von dessen Unterschlagung und dem Syndikat. Keine Sekunde zu früh, denn schon traben die ersten Killer auf der Jagd nach dem Geld an. Travis startet einen Privatkrieg gegen die Gangster, versucht allerdings gleichzeitig mit seinem Bruder das Geld aufzutreiben...
Um es gleich zu Anfang zu sagen: Die Story von „Viper“ ist nicht die allerbeste. Zwar kann man die Spannung durchaus als solide bezeichnen, was man bei vielen anderen B-Actionern nicht sagen kann, aber die viel Neues gibt es nicht. Das meiste kennt man schon aus anderen Filmen, auch wenn „Viper“ dieses immerhin recht unterhaltsam aufbereitet ohne langweilig zu sein. Etwas getrübt wird das Vergnügen durch einige arg trashige Elemente (z.B. der total unrealistische Sprung vor das Auto) und den Sexismus, der zu ein paar für die Story komplett unwichtigen Sexszenen führt.
Dafür ist die Action für einen B-Actioner große Klasse: Blutigste Shoot-Outs und harte Kampfszenen en masse. Um die deutsche Fassung sollte man allerdings lieber einen großen Bogen machen und stattdessen zu den englischen uncut DVD greifen, zumal es diese recht billig gibt. Regisseur Tibor Takacs hat die Fights und Schießereien erstklassig inszeniert und choreographiert, auch wenn man Travis genre-üblich irgendwie nie nachladen sieht ;) Aber angesichts der großen Menge an Action (vor allem der gigantische Showdown) fällt es einfach darüber hinwegzusehen.
Lorenzo Lamas gibt einen ganz routinierten B-Actionhelden ab und spielt besser als diverse andere Talentwüsten im B-Actionbereich. Die Nebendarsteller machen ihre Sache auch recht gut, aber man sollte keine bekannten Gesichter erwarten.
„Viper“ ist ein knüppelharter B-Actionfilm mit erstklassigen Fights und Shoot-Outs, aber einer recht schwachen Story. Dennoch eine klare Empfehlung für Genrefans.