Review

Solider Gangsterfilm mit einem brillianten Hauptdarsteller.

Die Geschichte befasst sich einmal mehr mit den Wirren um die Kuba-Krise und den Mord an John F. Kennedy. Im Zentrum steht diesmal Jack Ruby, der den Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald erschoss. In einer Mischung aus Fakt und Fiktion versucht Regisseur John MacKenzie hier seine eigene Theorie darzulegen.

Die Geschichte wird in sehr schönen Bildern präsentiert, und ist stets spannend und kurzweilig erzählt. Woran es hingegen etwas hapert, ist das Detail in der Rahmenhandlung: Welche Rolle Jack Ruby in dem schier endlosen Geflecht aus Verschwörungstherien letztendlich einnahm, bleibt bis zum Schluss ungeklärt. Der Film ist wesentlich mehr an Charakterzeichung interessiert, als an der intensiven Beleuchtung der faktischen Begebenheiten, so dass am Ende ein etwas unbefriedigter Beigeschmack bleibt, dem durch den rührseligen Schluss noch eines draufgesetzt wird.

Was die Darsteller angeht, so hat man hier ein sehr glückliches Händchen bewiesen. Besonders Danny Aiellos virtuoses Spiel sei hier besonders hervorzuheben, verleiht er seinem Charakter doch die nötige Intensität und Persönlichkeit, um seine Gefühlslagen dem Zuschauer stets nahe zu bringen. Auch Sherilyn Fenn spielt (und tanzt) sehr überzeugend, auch wenn es ihre typische "Blondes Dummchen"-Ausstrahlung zunächst nicht vermuten lässt. Nur schade, dass sich die Rolle von David Duchovny auf wenig mehr als einen Cameo-Auftritt beschränkt: Einen stärkeren Einbezug von ihm in die Geschichte hätte das Geschehen sicher noch einen Tick interessanter gemacht.

Fazit: Ein routiniert inszenierter und spannender Thriller, der hauptsächlich von Danny Aiellos furiosem Spiel getragen wird. Daher verzeiht man auch einige Lücken in der Handlung und einen unbefriedigenden, und auch etwas zu gehetzt wirkenden Schluss. Alles in allem eine Bereicherung für das Genre, der obendrein ein oft vernachlässigtes Kapitel im Fall JFK aufarbeitet. Geheimtip!

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