Review

Eine interessante Aufbereitung alter Filmelemente zu einem (einigermaßen) neuen Film, dazu noch mit guten Schauspielern und einer dichten Atmosphäre. Whisper ist weder ein Blockbuster noch ein Meisterwerk, doch ist das Endresultat doch erstaunlich gut.

Max (Kürzlich aus dem Gefängnis entlassen) und Roxanne steigen aus Geldmangel auf einen Deal ein. Sie helfen zusammen mit zwei anderen Kleinkriminellen, ein Kind zu entführen um der Mutter letzendlich das große Geld abjucksen zu können. Dazu fahren sie in ein verschneites Waldgebiet in Maine (Stephen King lässt grüßen) zu einer Hütte, wo sie zusammen mit dem Kind verharren wollen bis alles unter dem Tisch ist. Doch das Kind entpuppt sich als merkwürdig, es sieht Dinge und weiß die Geheimnisse anderer. Für die vier Kidnapper zunehmend unheimlich, bis schließlich einer der vier, Sidney, an einem Herzinfarkt stirb, dem ihn der Junge kurz zuvor prophezeit hat. Nun macht sich natürlich Unmut zwischen den restlichen Drei blank und als die Verlobte von Max auch (noch)mal mit Vince, dem dritten Entführer, ein kleines Techtelmechtel durchzieht, scheint der einstige Zusammenhalt der Gruppe vollkommen zerbrochen.

Zugegeben, Stephen Hendler schaft hier wirklich absolut nichts neues. Er mischt alte Zutaten in eine Brühe, kocht sie ein wenig und fertig. So ist die Story um ein mysteriöses Kind mit merkwürdigen Fähigkeiten wirklich uralt, dass kennt man aus "Das Omen", "Der Feuerteufel" und meinetwegen auch in einer anderen Aufmachung aus "Der Exzorzist". Dazu spielt das alles noch in Maine, deren inoffizieler Herrscher Stephen King heißt, und prompt kommt man gar nicht mehr aus dem Verbindungen ziehen raus. Jetzt muss man natürlich wissen, ob man sich von diesen alten Filmen gesättigt fühlt, weil wenn ja, sollte man die Finger hiervon lassen. Aber wie sagt man so schön, besser gut kopiert als schlecht nachgemacht und so ist "Whisper" doch ein ordentlicher Thriller mit ebenfalls guten Schauspielern. Josh Holloway (Am besten bekannt als Sawyer aus Lost) ist endlich mal wieder ein guter Schauspieler. Bei dem Darsteller des Kindes David (Blake Woodruff) darf man sich aber uneinig sein. Mag seine Darstellung noch so intensiv sein, an irgendeiner Stelle nervt das Kind dann doch. Mag es an der langsam nervenden Synchronstimme liegen oder an der mäßigen Gesichtsmimik, die sich auf ein altkluges glotzen reduziert. Auch das Ende kommt hier etwas aprupt, eine wirklich offizielle Erklärung, WAS das Kind denn nun für ein Vieh war, bekommt man nicht. Es wird zwar gemunkelt, er sei ein Engel, dann wird die Theorie wieder ins Klo gespült, Josh Holloway stellt die Vermutung es handele sich um einen Dämon, wird auch nicht bestätigt, stellenweise bekommt man den Eindruck dass Kind sei der Leibhaftige, was aber auch nur Spekulation ist. Klare Antworten liefert der Film leider nicht. Die Schockmomente trösten aber darüber schnell hinweg un lassen auch den etwas komischen Anfang schnell vergessen.

Fazit

Guter Horrorfilm, der relativ neue Butter auf ein altes Brot schmiert, aber wenigstens schön kurzweilig ist und ohne Blut auskommt. Einen Extrapunkt gibt es für den einfach nur guten Josh Holloway.

8/10

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