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Um für einen geplanten Juwelen-Raub für Ablenkung zu sorgen und die Polizei anderweitig auf Trab zu halten, bricht der dreckige Ex-Cop James Franklin einen Banden-Krieg zwischen den South Central Blades und den Westside Latin Lords vom Zaun, indem er ein Massaker unter einigen Gang-Mitgliedern veranstaltet... bei dem der junge Carlos Sanchez Augenzeuge wird, der nur knapp mit dem Leben davonkommt und anschließend untertaucht. Carlos' Schwester Rebecca wendet sich daraufhin an den Mechaniker Jake Barrett, der drei Jahre zuvor den Polizei-Dienst quittiert hatte, als ein achtjähriges Mädchen bei einem von ihm geleiteten Einsatz ums Leben kam. Barrett kommt schnell dahinter, was hier eigentlich gespielt wird und macht sich daran, Franklin und seinen Komplizen mit seinen Kampfkunst-Fähigkeiten die Flötentöne beizubringen, bevor sich der Konflikt zwischen den Blades und den Lords blutig zuspitzt... "Geballte Fäuste" ist nach "Eine perfekte Waffe" der zweite Versuch, Kenpo-Ass Jeff Speakman bewusst zum Action-Star aufzubauen... und wie bereits der Vorgänger-Streifen ziemlich hart gescheitert, denn vom Feeling her wirkt das alles so, als sei es aus den 80ern rübergeschwappt und damit in einem Jahrzehnt, das Genre-technisch von Big-Budget-Spektakeln wie "Terminator 2 - Tag der Abrechnung" bestimmt wurde, mal echt nicht mehr zeitgemäß. Leider ist das Ganze im direkten Vergleich zu dem schon nicht gerade auf A-Niveau befindlichen "Eine perfekte Waffe" aber auch ein weitaus schwächerer Film, weswegen selbst diejenigen Videothekengänger, die damals noch ein Herz für solche stupiden B-Movie-Klopper gehabt haben, hiervon mal eher enttäuscht gewesen sein dürften. Albert Magnoli, für den es nach "Purple Rain" steil bergab gegangen ist und der zuvor noch zwischendurch mal kurz bei "Tango & Cash" auf dem Regie-Stuhl sitzen durfte, müht sich leider mit einer Inszenierung, der es sowohl an schierem Tempo als auch dem Stilwillen fehlt, die - vergleichsweise wenigen - Kampf-Einlagen des Hauptdarstellers wirklich gut aussehen zu lassen. Schade, eigentlich, denn an sich bringt es Jeff Speakman ja schon, doch leider ist "Geballte Fäuste" nicht nur Action-mäßig überschaubar und mit einem ziemlich dämlichen Drehbuch gestraft (geschenkt!), sondern auch wesentlich weniger brutal als ein handelsüblicher Steven Seagal-Klopper zu jener Zeit... und ist damit in jeder Beziehung echt nur zweite Wahl! Fazit: Hochgradig mittelmäßige Actiongülle, aber immerhin watchable...

5/10

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