Review

Also können es die Koreaner doch. Bei dem doch konstant qualitativ
recht hohem Output der letzten Jahre musste es irgendwann einen Flop
aus Südkorea geben. Jetzt ist es passiert! Hier haben wir es mit einer
schwachen Komödie zu tun. Ähnlich thematisierende Streifen ( „Schwer
verliebt“ oder „Der verrückte Professor“ ) aus den Staaten haben
gegenüber „200 Pounds Beauty“ einen entscheidenden Vorteil, sie können
mit bekannten Stars aufwarten. Dieser Punkt fällt bei dieser Komödie
weg. Da sich der Film in seinem Heimatland zum Überraschungshit
entwickelte, werden natürlicherweise Erwartungen geschürt, die einfach
nicht eingehalten werden können. Aber viel schlimmer ist, dass abseits
von Logiklöchern und Holpersteinen einfach jeglicher Pep und Witz
fehlt.Der romantische Faktor wird weitesgehend vernachlässigt. Statt
dessen wird über Sinn und Unsinn plastischer Chirurgie diskutiert.
Spätestens nach 10 Minuten sieht man schon den drohenden Schatten der
Moralkeule, die geschwungen wird. Auf Subtilität und Substanz wird
verzichtet und der Plot mit dem kranken Vater und Hannas Verhalten ihm
gegenüber ist unlogisch und dermaßen schulmeisternd, dass man sich nach
den hier fehlenden Fäkal- oder andere Ekelgags sehnt. Genauso schwach
ist das für koreanische Verhältnisse untypische Hollywood-Ende.
Vielleicht war ja gerade deshalb "200 Pounds Beauty" so erfolgreich.

Schauspielerisch gibt es dagegen nichts zu meckern. Kim Ah-Jung macht
in ihrer ersten Hauptrolle in einem Kinofilm im wahrsten Sinne des
Wortes eine gute Figur. Auch der Soundtrack ist gut. Man schmunzelt
schon manchmal, wenn Janet Jacksons „Miss you much“ oder Blondies
„Maria“ im niedlichen Englisch gecovert werden.

So schrammt „200 Pounds Beauty“ ganz knapp am Totalausfall vorbei. Denn
das wahre Schönheit von innen kommt und Ehrlichkeit sich selbst
gegenüber wichtiger ist als das Äußere ist eine Erkenntnis, zu der ich
auch ohne diesen Film komme. Somit ist der Film überflüssig und nur
bedingt unterhaltsam.

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