Mit seinem Kurzfilm „Salome“ wollte Horrorschriftsteller Clive Barker in jungen Jahren mal experimentieren, aber es wäre gelogen zu behaupten, dass der Film etwas wirklich Besonderes ist. Da der Streifen an sich ein Stummfilm ist (einige Veröffentlichungen wurden nachvertont) muss Barker die Bilder für sich sprechen lassen. Das tun sie auch, nur eines tun sie nicht: Eine wirkliche Geschichte erzählen. Stattdessen werden eher Motive der biblischen Figur aufgegriffen und vorgeführt (z.B. der Schleiertanz oder die Enthauptung von Johannes dem Täufer). Das sieht zwar halbwegs nett aus, ist aber alles andere als aufregend, weshalb es wohl kaum jemanden geben wird, der diesen Film mehr als einmal guckt.
Barker selbst spielt ebenso mit wie sein Kumpan Doug Bradley, dem er später den wichtigsten Cenobiten-Part in „Hellraiser“ zuschusterte. Großes Schauspiel sieht man aber weder von den beiden noch von den anderen Beteiligten; stattdessen wird verwirrt in die Kamera gestarrt.
Unterm Strich ein ganz interessant abgefilmtes Experiment, aber nicht wirklich aufregend. Barker-Fans und Komplettisten können einen Blick riskieren.