Nach seinem Langfilmdebüt SHAUN OF THE DEAD (2004) war Edgar Wright heiß wie nur was. Zum Glück blieb er seiner Linie treu und ließ auf die Zombiekomödie eine Copkomödie folgen, bis er mit einer SciFi-Komödie seine „Cornetto-Trilogie“ 2013 abschloss.
Welchen Status Wright 2007 in der britischen Filmbranche hatte, sieht man gleich an einer der ersten Szenen: Police Officer Nicholas Angel (natürlich Simon Pegg) ist ein Elite-Cop und soll aufs Land wegbefördert werden, weil er mit seiner High Performance das ganze restliche Präsidium schlecht dastehen lässt. Die frohe Botschaft überbringt ihm sein Vorgesetzter, gespielt von Martin Freeman. Als Angel darauf besteht, die Sache mit dessen Vorgesetzten zu klären, betritt Steve Coogan das Büro. Als dann auch noch der nächsthöhere Cop herbeizitiert wird, kommt Bill Nighy durch die Tür. Vor dieser Szene haben wir in einem Rückblick einen Cameo-Auftritt von Peter Jackson als gewaltbereiter Weihnachtsmann gesehen, die Ex von Angel wird in einem Kurzauftritt von Cate Blanchett gespielt, beide zur Unkenntlichkeit vermummt. Im dörflichen Polizeipräsidium treffen wir (natürlich) auf Nick Frost, ebenso auf Jim Broadbent, Paddy Considine, Rafe Spall und Olivia Colman in einer frühen Rolle, Timothy Dalton spielt den schnurrbartzwirbelnden Bösewicht, Alice Lowe seine kaugummikauende blondierte Assistentin. Es ist ein who is who der britischen Darsteller- und Comedyszene und es ist ein Fanfilm, von dem man eigentlich auch selbst nur Fan sein kann.
Sicher, die computergetricksten Splatterszenen wären eigentlich nicht nötig gewesen und der Showdown sowie das Motiv der Verbrechen sind reichlich over the top – aber das hier ist ein riesengroßer Sandkasten und Edgar Wright hat alle seine Freunde und seine Förmchen mitgebracht und es ist ein großes Vergnügen, ihm beim Spielen zuzusehen. Auch rund 20 Jahre nach Entstehung noch.