SHOOTER
Nach dem Genuss von Shooter kann man entweder sagen: "Endlich mal wieder ein knackiger Actionthriller klassischer Machart" oder "Ohje, schon tausendmal gesehen, hundertmal auch schon besser". Beide Meinungen sind sicher vertretbar, Mark Wahlberg macht den Unterschied, der den Film dann doch über den Durchschnitt hebt.
Zur Story:
Bob Lee Swagger (Mark Wahlberg) ist ein bestens ausgebildeter Scharfschütze bei der amerikanischen Armee. Bei einem Auslandseinsatz in Äthiopien verliert er seinen Späher bei einem Auftrag und wird von seinen eigenen Leuten im Stich gelassen. Daraufhin zieht er sich einsam in die Berge zurück und lebt zusammen mit seinem Hund vor sich hin. Eines Tages bekommt er unerwartet Besuch von Oberst Johnson (Danny Glover), der ihn bittet, dabei zu helfen, ein geplantes Attentat auf den Präsidenten zu verhindern. Er denkt, dabei natürlich an die Erfahrung von Swagger und will ihn als Berater. Getrieben von seinem Patriotismus entschliesst Swagger schließlich nach einer kurzen Bedenkzeit, Johnson als Berater zu helfen. Dann kommt es jedoch am Tag des geplanten Attentats ganz anders.
Der Film verläuft sehr linear und hat einige typische Wendungen in der Story, die aber gut eingebaut sind. Manches wirkt etwas stark konstruiert. Etwa wie schnell sich ein FBI-Agent als Späher ausbilden lässt an Swagger's Seite oder auch die kleine Lovestory (die allerdings Gott sei dank sehr knapp ausfällt). Da dieser Polithriller/Actionthriller ja nach einer Romanvorlage (Stephen Hunter: Point of Impact) gedreht wurde, verwundert dies freilich nicht.
Mark Wahlberg ist der Star des Films und spielt wie immer top. Er überzeugt ihn der Rolle des knallharten Actionheldes, ohne zu stark Rambo-Attitüden anzunehmen. Dieses Rambo-Verhalten lässt sich natürlich aufgrund der Story sowieso nicht ganz vermeiden. Eine Tiefe kann selbst Wahlberg der Rolle nicht geben und trotzdem gelingt es ihm, eine gewisse Emotionalität und Kritik in seiner Rolle einzubringen und das tut dem Film wirklich gut. Ähnlich verhält es sich mit dem FBI-Agenten Nick Memphis (Michael Pena), der auch das eine oder andere kritisch hinterfragt. Trotz der kleinen politischen Seitenhiebe auf die Regierung (Thema: Öl) bleibt es ein Actionthriller, der auch einen ansprechenden Härtegrad aufweisen kann.
Lediglich die "Bösewichte" des Films sind etwas zu klischeehaft geraten und Danny Glover ist m. E. generell besser im komödiantischen Bereich ("Lethal Weapon", "100.000 $ Fisch") aufgehoben.
Fazit:
Ganz klar Wahlbergs Film, garniert mit einer hübschen Nebendarstellerin (Michael-Ann Connor), schön linearer Actionfilm mit ein paar politischen Kritikpunkten und einer gesunden Portion Härte.
7/10