Review

Auch ich muß zugeben, daß die "Tatort"-Reihe langsam den Bach ´runtergeht. Dieser "Tatort" ist vorhersehbar und ideengeklaut. Nachfolgend eine kleine (unvollständige) Liste der mir negativ aufgefallenden Punkte:
- Die Schnitzeljagd Ballaufs mit dem Geld und insbesondere das Verbrennen desselben vor "sozial Schwachen" erinnert fatal an Bruße Willis mit dem "I hate Niggers"-Plakat in einem afroamerikanischen Viertel ("Stirb langsam 3)
- Die zusammengeklebten Telefonhörer erinnern an "18 Stunden bis zur Ewigkeit", nur war das in den 70´ern und einigermaßen logisch- hier klebt ein nicht weiter interessanter Statist die Hörer im Foyer der Kripo (!) zusammen. Kein Verhör, nichts.
- Der Killer benutzt immer dasselbe Handy. Soll es heutzutage der deutschen Polizei nicht möglich sein, innerhalb von wenigen Minuten Mobilfunknummer und Standort festzustellen (Drehbuchautor/Regisseur benutzt vielleicht noch Rauchzeichen)
- Der Killer stiehlt Gift ausgerechnet bei seinem Ex-Arbeitgeber, und dann noch eines, das nur daher kommen kann.
- Nachdem klar ist , daß es auf Rache an Ballauf hinausläuft, werden all seine Verflossenen (an die er ssich plötzlich erinnern kann) unter Personenschutz gestellt.
- Das kleine Mädchen aber wird nur von einem Polizisten aus der Kita abgeholt, obwohl sie mit Ballauf verwandt und somit das ideale Ziel für den Killer ist. Personenschutz?
- Der Polizist vor der Krankenzimmertür muß über die Rezeption des Krankenhauses informiert werden- offensichtlich hat er als einziger kein Handy. Und die Handys bimmeln während dieses Films dauernd...
- Warum wirkt das Chloroform bei Ballaufs Cousine nicht  so, wie es sollte, obwohl ihr der Wattebausch dauernd gegen das Gesicht gedrückt wird.
- Warum steckt der Killer nicht einfach einen Arm oder ein Bein in die schließende Tür des Aufzugs (Zeit war reichlich vorhanden), und warum benutzen Ballauf und Schenk nicht die Treppe, sondern hauen wie blöd auf den Aufzugsknopf
- Welcher Chirurg läuft im Treppenhaus des Krankenhauses mit voller OP-Montur (Mundschutz) herum und
- wie dumm muß Ballauf sein, dies nicht zu bemerken.
- Wie hätte der Killer die Personenschützer vor dem Haus der Cousine ausschalten können, hätte nicht einer von denen "zufällig" pinkeln müssen.
- Wie hätte der Killer unbemerkt die Scheibe der Eingangstür einschlagen können, hätte Schenk sich nicht "zufällig" in diesem Moment die Hände gewaschen.
- Warum findet der Killer das Mädchen nicht, obwohl er das ganze Haus durchsuchen kann, Schenk ausgeschaltet ist und er Ballauf erst anrufen könnte, wenn er sie gefunden hat.
Was mir noch auffiel:
Die drei Säcke mit Fotoschnipseln hätte nichtmal die Birthler-Behörde innerhalb eines Tages zusammenpuzzlen können.
Die in etwa der Mitte des Films von Ballauf nebenbei als irrelevant bezeichnete Akte ist ein Wink mit dem Zaunpfahl. Wenn die Einbrecher bei Ballaufs damaligem Einsatz nur durch eine kaum durchsichtige Milchglasscheibe so gut wie nicht zu erkennen waren: Wie konnte Ballauf erkennen, daß der Freund der Tochter des Killers schoß, wie konnte der überhaupt zielen hinter der auch für ihn undurchsichtigen Scheibe. Schoß er durch die Scheibe, dann hätte Ballauf genau auf das Schemen hinter dem Loch in der Scheibe schießen müssen...
Vielen Dank
Shizo

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