Lucius Clark ist ein angesehener Mann in der Gesellschaft. Allerdings hat auch er eine dunkle Seite, die sich in Form von der ungesetzlichen Veräußerung von Diamanten darstellt. Als auf seinem Anwesen ein Würger sein Unwesen treibt, gerät auch Clarks Nichte Claridge Dorsett in Gefahr.
Harald Reinls Film zählt zu den Konkurrenzproduktionen der Edgar Wallace Reihe. Bei der Romanvorlage handelt es sich um ein Werk von Bryan Edgar Wallace. Erfreulich, dass sich der Film weniger auf einen Scherzkeks Marke Eddie Arend konzentriert, als viel eher ernsthaft zur Sache geht. Der Part von Walter Giller als Lord Edgar Blackmoor mag zwar zu leichter Belustigung führen, ist allerdings nicht von einer Penetranz gezeichnet und somit erweist sich dieser als nicht sonderlich aufdringlich.
Der Film mag in der damaligen Zeit, auf Grund einiger Enthauptungen als durchaus zwiespältig für den einstigen Kritiker erscheinen. Allerdings sind die Darstellungen heute wenig von Belang, so dass selbst eine 16er Freigabe sehr hoch angesetzt ist.
„Der Würger von Schloss Blackmoor“ verzichtet eher auf das Edgar Wallace Verfilmungsschema, das vereinzelnd von Humor gezeichnet war. Dieser Film geht recht ernsthaft zur Sache, was ihm auch gut zu Gesicht steht. Einige Szenen sind aus meiner Sicht zwar recht theatralisch ausgefallen (Lucius Clark und seine Herzprobleme) und klopfen schon an die Tür des unfreiwilligen Humors. Dieses sollte allerdings nicht überbewertet werden.
Harry Riebauer liefert als Inspektor Jeff Mitchell eine im oberen Durchschnitt anzusiedelnde Leistung. Relativ unterkühlt, aber in keiner Weise negativ. Karin Dor ist als Claridge Dorsett über jeden Zweifel erhaben.
Optisch bekommt der Zuschauer einige schöne Szenen in den Kellergewölben des Schlosses geliefert, sowie eine ansprechende Maskierung des Würgers.
Fazit: Ein gelungener deutscher Krimi mit einer wie fast immer großartigen Karin Dor, die allein durch ihre Präsenz das Gesamtwerk aufwertet.