Innerhalb einer Adelsfamilie kommt es nach und nach zu Todesfällen die durch Mord hervorgerufen werden. Weiterhin tauchen immer mehr dubiose Gestalten auf die das Rennpferd der Familie schwächen wollen, da dieses als Favorit in einem anstehenden Derby gilt.
Franz Josef Gottlieb der u.a. auch die beiden Karl May Orient Filme „Durchs wilde Kurdistan“ und „Im Reiche des silbernen Löwen“ drehte hat mit „Das siebente Opfer“ eine unterhaltsame Bryan Edgar Wallace Verfilmung geschaffen. Unterhaltsam, aber auch nicht mehr, denn von Lobeshymnen ist dieser Film weit entfernt. Die Story ist vereinzelnd recht wirr inszeniert und es stellt sich heraus, dass fast jeder der Beteiligten Schulden bei einem anderen hat oder letztendlich eine unrühmliche Vergangenheit vorweisen kann. Was die Beteiligten nun tun wollen um ihrer prekären Lage zu entfliehen, wissen sie vereinzelnd selber nicht.
Gottliebs Film steigert sich allerdings in seinem Verlauf, was die Spannung anbelangt und dieses muss man ihm zu Gute halten, auch wenn die Lösung eher altbacken und bekannt ist.
Die Darsteller machen ihre Sache recht sauber. Heinz Engelmann zeigt als Inspektor Bradley eine sehr dominante und auch sympathische Person, die das Rätsel gezielt zu lösen vermag. Hansjörg Felmy holt aus der Rolle des Peter Brooks das raus, was möglich ist. Die Dänin Ann Smyrner kann den Part der Avril Mant überzeugend vermitteln und Peter Vogel ist als Butler Irving ein Klugscheißer par Excellence. Der gebürtige Wiener sollte dem Freund des europäischen Kriminalfilms noch aus der Serie „Kottan ermittelt“ bekannt sein. Vogel verkörperte die Rolle des Major Kottans dreimal („Hartlgasse 16a“, „Der Geburtstag“, „Nachttankstelle“). Neben dem auflockernden Part des Butlers hat der Film weiterhin Trude Herr als Molly Dobson zu bieten. Auch dieser Part nervt nicht, sondern dient zur allgemeinen Handlungsauflockerung.
Atmosphäre hat der Film eher wenig zu bieten, abgesehen von einigen Außenaufnahmen im Nebel. Die Räumlichkeiten innerhalb des Schlosses sind mit einem gewissen Wohlfühlfaktor gepaart.
Fazit: Eine durchschnittliche Bryan Edgar Wallace Verfilmung, die nach dem bekannten Prinzip vorgeht. Nichts Überragendes, aber auch nicht schlecht inszeniert.