Review

Im Londoner Edgar-Allan-Poe-Theater wird das Stück um den bestialischen Dirnenmörder Jack The Ripper aufgeführt. Dies führt nicht nur dazu, dass das britische Parlament ein Verbot des blutigen Stückes in Erwägung zieht, sondern ruft vor allem einen Trittbrettfahrer auf dem Plan, der sich sowohl an Jack The Rippers Taten als auch an der literarischen Vorlage des Theaterstücks orientiert - während der Hauptdarsteller des Stücks glaubt allmählich den Verstand zu verlieren...

Den hat jedoch - so will es die profane Auflösung dieser Bryan Edgar Wallace-Adaption - der wahre Täter verloren, dessen Identität und wahre Motivation gewieften Zuschauern nicht lange verborgen bleibt. Und somit bleibt angesichts des einfältigen Handlungsgerüsts die Spannung auf der Strecke - da helfen auch die eingestreuten falschen Fährten nichts.

Dennoch gelingt Regisseur Edwin Zbonek ein sehr guter Einstieg und vor allem in den Mordsequenzen beweist er außerordentliches Gespür für Atmosphäre und eine gelungene Licht- und Schatten-Dramaturgie, die in der Schwarz-Weiß-Produktion bestens zur Geltung kommt.

Störend ist hier vor allem, dass die ernste und finstere Thematik um den Serienkiller oftmals durch den Auftritt des tollpatschigen Detektivpäarchens Teddy und Betty verwässert wird und auch die unzähligen Aufnahmen des Theaterstücks ziehen den Gruselkrimi unnötig in die Länge und bremsen den eigentlichen Handlungsverlauf.

Der Score von "Winnetou"-Hauskomponist Martin Böttcher ist angenehm düster und passt sich der Atmosphäre des Films wunderbar an, während das Finale zwar einen Hauch von Dramatik verspüren lässt, insgesamt aber zu unspektakulär in Szene gesetzt wurde.

Während "Das Ungeheuer von London-City" nicht mit Nuditäten spart, wirkt das brutale Treiben des Serienkillers leider viel zu zahm in Szene gesetzt - etwas mehr Mut zu roher Gewalt hätte dem Gruselkrimi besser zu Gesicht gestanden.

Insgesamt für die ohnehin - im Vergleich zur offiziellen Edgar Wallace-Reihe - eher schwächeren BEW-Kinoserie aus Artur Brauners konkurrierender Produktionsschmiede ein Beitrag im eher guten, durchschnittlichen Bereich.

5,5/10

Details
Ähnliche Filme