Review

Ich bin ja immer etwas skeptisch, wenn es in Trailern von Action-Filmen ohne Ende kracht und bummt und pengt und zonkt. Das weist allzuoft auf eine Prügel-, Baller-, Explosionenorgie hin, bei der es vordergründig nur um Action und deren visuelle Umsetzung geht, meist auf Kosten einer tieferen, im weitesten Sinne realistischen Story. War - reiht sich da leider in die Schlange der Genre-Massenware ein.

Dennoch würde ich den Film an Fans zünftiger Actionfilme bedenkenlos weiterempfehlen, denn er wartet mit 2 Dingen auf, die ich an Filmen generell schätze: 1) japanische Kampfkunst und 2) eine überraschende Wendung am Schluss. Und ich meine eine Wendung, die einen wirklich umhaut, Logik und Nachvollziehbarkeit mal außen vor. Selbst meine Frau, die Dank eines unerklärbaren siebten Filmsinns meist schon nach 10min das Ende voraussagen kann, blickte mich diesmal nur groß an. Respekt. Die japanische Kampfkunst betreffend wird ein beeindruckender, wenn auch kurzer Schwertkampf gezeigt, der sich sehr wohltuend von den üblichen Hong-Kong-Kung-Fu-Prügeleien abhebt. Klasse. Und man kann tatsächlich mal wieder Ninjas bewundern, die es allerdings so gar nicht drauf haben - schade.

Besetzungsmäßig kann man eigentlich nicht meckern, denn Jet Li und Jason Statham sind schon Genregrößen, die eine zünftige Rivalität auf die Leinwand bringen können. Leider scheint es aber wirklich so, dass Statham nur diese eine Art Typ charakterisieren kann, ob The Transporter, Chaos oder Crank, man hat immer den Eindruck, die gleiche Figur vor sich zu haben. Jet Li variiert da schon mehr in seiner Rolle des Bösen, den er ja in Lethal Weapon 4 schon gekonnt in Szene gesetzt hat. Wahre Schauspielerei à la Unleashed - Entfesselt kann man allerdings nicht erwarten, dazu ist die Figur zu undifferenziert angelegt. Als Hingucker noch Nadine Velazquez und Devon Aoki, die aber seltsamerweise zu keinem Kampf kommt. Kleine tödliche Miho...

Was den Film am Ende unter die Oberfläche des Unspektakulären zurückdrückt, ist die 08/15-Inszenierung, bei der kein Actionfilm-Klischee ausgelassen wird. Es gibt die obligatorische Buddy-Szene, die direkt in eine Schießerei übergeht. Es gibt die obligatorischen Auto- und Motorrad-Verfolgungsjagden. Es gibt die obligatorischen Sniper-Attentate, Massen-Prügeleien, Zeitlupen-Aufnahmen, den "Neuen" Cop in der Abteilung, den Quoten-Schwarzen, schnittige Sportwagen, chromglänzende Trucks und die Figuren sterben brav in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit bis zum Showdown. Alles schon mal so oder so ähnlich gesehen.

Schade, aber hier wurde eine wirklich knackige Story mit überraschender Wendung in einem Action-Spektakel verbraten, das nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben wird. Naja, Jet Li wirds überleben. Oder Jason Statham. Oder beide? Neenee, wird nicht verraten...

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