Review

Inhalt:

China..., wohl in den 1930er Jahren. Eine Bande von Eisenbahn-Piraten macht eine Provinz unsicher..., und überfällt die Züge.
Den Passagieren werden die Wertgegenstände abgenommen, und Züge mit Wertgütern werden natürlich bevorzugt überfallen.

Der Police-Officer Tu Xin Wu (Tien Peng), will dem Einhalt gebieten, begibt sich in die Provinz, fährt dabei mit der Bahn..., und wird denn selbst Zeuge und Opfer so eines Überfalls. Ihm nehmen die Banditen seine goldene Taschenuhr ab.
Dann findet Tu Xin Wu Unterschlupf bei den Bahn-Mitarbeitern, einer (Kang Kai) wird sein wichtigster Gehilfe, und dessen Schwester, die bildschöne Tsai Wei (Wong Ching-Chun) entwickelt zarte Gefühle zum smarten Officer, der zudem ein hervorragender KungFu-Fighter ist.

Zudem kontaktiert Tu Xin Wu den Leiter der örtlichen Kampf-Schule, Chu (Chen Hung-Lieh), ihn zu unterstützen. Es stellt sich dabei heraus, die beiden Männer kennen sich. 10 Jahre zuvor lernten sie beim selben Sifu KungFu!
Zudem fällt Tu auf, dass einer der Mitarbeiter Chu´s, die goldene Taschenuhr bei sich führt....!

Die Bande (u.a. Shan Mao, Hsie Han, Miao Tien) um deren Boss (Lung Fei) will Tu Xin Wu loswerden, und töten, nachdem dieser einen Überfall auf einen Zug-Konvoi der Silber mit sich führte, dank seines KungFu vereiteln konnte.
Einer der Lokführer (Yue Pooi) ist wegen Tsai Wei eifersüchtig, und verrät der Bande den Wohnort von Tu.
Tu wird im Kampf verletzt, doch auf dem Land helfen die Bahn-Leute und Tsai Wei dem Verletzten.
Auch hat die Bande einen neuen, gefährlichen Kämpfer..., Lo Chi (Yee Yuen), engagiert.

Schließlich kommt es zwischen Tu Xin Wu und der Bande zum Show-Down in der Kampf-Schule..., und dann zum endgültigen Duell mit dem wahren Boss der Banditen.
Ein erbarmungsloser, blutiger Kampf auf Leben oder Tod steht für Tu Xin Wu bevor.....


Fazit:

Als der Hype um Bruce Lee und seine Filme, die den Durchbruch für das Martial-Arts-Genre und dessen Siegeszug um die ganze Welt bedeuteten, auf dem Höhepunkt war, kreierte der Regisseur Hsiung Ting-Wu im Jahre 1972 diesen eisenharten KungFu-Actioner mit Tien Peng in der Hauptrolle.

Es entstand ein insgesamt kerniger, harter und weitestgehend stringent entwickelter, klassischer Eastern im Fahrwasser der auf Realistik in der Action basierenden Bruce-Lee-Filme ala "The Big Boss" ("Die Todesfaust des Cheng Li", siehe mein Review auf dieser website).
Eine einfache, wenngleich hier zur Mitte hin leicht wirr (was aber an der mir vorliegenden Fassung, die nicht permanent untertitelt ist und den deutschen Betrachter ob der chinesischen Sprache mitunter nichts verstehend zurücklässt, liegen dürfte) und mit kleinen Längen versehene Storyline, und ein letztendlich einmal mehr einsamer, harter Kämpfer..., das sind die typischen Hauptzutaten von "Tough Duel".
Und schließlich mündet auch dieser KungFu-Streifen doch noch zielgerichtet denn am Ende in ca. 20-Minuten-NonStop-KungFu-Action, was für manch kleines Manko hinsichtlich der kleinen Längen im Mittelteil und ob der simplen Handlung vollauf entschädigen konnte.

Die Atmosphäre ist denn auch rau-gediegen, in kostengünstig-schäbiger Kulisse, angepasst an die harte Konvention solch eines, reinen, konzentrierten Kungfu-Actioners aus der damaligen Massenproduktion vom Fließband/von der Stange.
Lange weiß der Held denn nicht, wer der Hauptvillain ist, doch der Zuschauer ahnt und weiß dies eher als der Held.
Im Mittelteil plätschert die Storyline denn mit kleinen Längen etwas dahin, doch bleibt der Spannungsbogen -wenngleich in der Mitte eher gemächlich- erhalten, und dann kommt die knallharte KungFu-Action, erwartbar und unausweichlich.

Tien Peng, deutschen Eastern-Fans wohl am Geläufigsten aus dem KungFu-Hit "Die 18 Kämpfer aus Bronze" ("18 Bronzemen", siehe mein Review auf dieser website), ist hier der smart-taffe, einsame Held, der es mit einer ganzen Bande aufnimmt.
Er spielt das trocken heraus, und er ist ein exzellenter Kampfkünstler..., ein "kleiner Bruce Lee" natürlich nur, doch macht er das bravourös.

Seine Gegenspieler..., Chen Hung-Lieh, einmal mehr der arrogante wie brutale Villain, der das natürlich routiniert verkörpert.
Die Bande um ihn ist prominent besetzt... Hsie Han mal wieder, dann Miao Tien, beides Villains "vom Dienst" und jedem Eastern-Fan geläufig.
Dann natürlich DAS Eastern-Duo "vom Dienst", Lung Fei und Shan Mao, die beiden mal wieder als kongeniales, bitterböses Gespann, auf sie kann sich der Eastern-Freund denn verlassen.
Die beiden sind in zig KungFu-Actionern gestählt..., und beide hätten wohl noch sehr viele Filme weiter zusammen gedreht, wäre Shan Mao nicht bereits 5 Jahre nach dieser Produktion, 1977, brutal ermordet worden.

Wong Ching-Chun ist das aparte Girl an der Seite des Helden, doch ist sie erwartungsgemäß nur Blickfang in diesem maskulin dominierten Actioner für ein wohl weitestgehend rein männliches Publikum.
Yee Yuen, Villain-Routinier zahlloser Eastern, ist hier Gaststar dieser Produktion. Und zu entdecken, in einem Mini-Auftritt als Überfallene im Zug, Chiu Ting (aka Chao Ting). Wer meine Reviews kennt, weiß, die reife, vollbusige Darstellerin ist mein Schwarm.

Das ist ein knallharter KungFu-Actioner, und die Fights sind natürlich das Wichtigste.
Rau, rustikal..., und somit reell geht es zur Sache, doch sind die Techniken klassisch, vor allem Tien Peng überzeugt als Kampfkünstler hier, mit hohen, technisch ausgefeilten Tritten und klarer, harter Handkante-
Die "1-vs.-5+x"-Fights sind mit Drive choreographiert, vor allem der Fight von Tien Peng gegen die Bande in der Kampfschule ist hier ein Höhepunkt, von der Gestaltung dieses Kampfes und der Location her.
Denn der Fight ist open air, im Innenhofbereich der Schule, doch im Studio gedreht, was hier fast einen Hauch von Shaw Brothers in diese Sequenzen brachte!
Dann kommt es zum brutal geführten End-Duell..., weit außerhalb der Schule, in der Einsamkeit..., und die Dramatik der Action zieht noch einmal an.

Viel gibt es natürlich nicht zu diesem reinen KungFu-Actioner zu sagen.
Ein weitestgehend überzeugender Eastern für eingefleischte Anhänger des Genres..., und natürlich für die Fans von Tien Peng Pflicht-Programm.

6,5/10.

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