Regisseur Michael Fischa (Crack House, Witch Bitch) bewegte sich bei seinen wenigen inszenierten Spielfilmen auch meist in der Mittelmäßigkeit, "Delta Heat" zählt da noch zu seinen Höhepunkten, da man auch wehmütig an diverse Buddy-Filme erinnert wird. Der Zuschauer erwartet hier einen Actionfilm und wird aufgrund dieser Erwartung etwas enttäuscht sein. "Delta Heat" ist eher ein Thriller, der durch sein Südstaatenflair punkten kann, denn das Geschehen spielt sich im gefährlichen New Orleans ab. Mit Anthony Edwards (Downtown, Friedhof der Kuscheltiere 2) und Lance Henriksen (Harte Ziele, Aliens - Die Rückkehr) ist ein recht ungewöhnliches Duo am Start, welchem Sam A. Scribner (The Criminal Mind) mit peppigen Dialogen richtig Leben einhaucht.
Als Mike Bishop (Anthony Edwards) in New Orleans eintrifft ist es schon zu spät, sein Partner Keegan wurde bestialisch ermordet. Viele Hinweise deuten auf den für tot gehaltenen Massenmörder Antoine Forbes hin, der damals von Captain Crawford (Rod Masterson) und seinem Partner Jackson Rivers (Lance Henriksen) zur Strecke gebracht wurde. Somit sucht sich Mike Hilfe beim im Sumpf lebenden Ex-Cop Jackson, der vor Jahren den Dienst quittierte. Auch eine riesige Drogenlieferung ist im Spiel, welche Forbes vor seinem Tod an den Mann bringen wollte. Forbes attraktive Tochter Vicky (Betsy Russell) scheint mehr zu wissen, als sie zugibt. Doch Mike kommt bald ein schrecklicher Verdacht, denn aufgrund der gefundenen Beweise scheint auch Jackson in die Morde involviert zu sein.
Trotz des Entstehungsdatum lässt "Delta Heat" die 80er Jahre noch einmal aufleben. Die intensive Südstaaten-Atmosphäre und gelungene Sounds sprechen die Sprache des vergangenen Jahrzehnts, womit der Film schon mal dicke Pluspunkte bei mir erntet. Die Story ist auf den ersten Blick recht simpel gestrickt, denn ein L.A. Cop wird ermordet, die Spur führt direkt zum Massenmörder Forbes, der seinen Opfern auch immer das Herz heraus schnitt. Doch Forbes ist vor Jahren bei einer Explosion ums Leben gekommen, Jackson Rivers und der jetztige Polizeicaptain Crawford waren damals am Drücker. Dieses gemeinsame Erlebnis verbindet sie noch heute, denn Jackson rettete Crawford damals das Leben und bekam dabei von einem Krokodil die Hand abgebissen. Dort trägt er nun einen Haken und lebt mitten in den Sümpfen. Mike muss derweil mit der Südstaaten-Mentalität klarkommen, will aber auch den Mörder seines Partners finden. Und hier gibt es tatsächliche mehrere Lösungen, mit denen der Zuschauer jonglieren kann. Ist Forbes tatsächlich noch am Leben und mordet weiter, oder hat etwa doch Jackson seine Finger im Spiel? Es gibt noch weitere Möglichkeiten und Fischa gelingt es zeitweise falsche Fährten zu platzieren. Aber denkt man ein wenig nach, kommt man mit der Zeit auf des Rätsels Lösung nur die Drogengeschichte und Forbes wollen nicht so richtig zusammenpassen.
Doch die Geschichte reicht aus, um den Zuschauer bei Laune zu halten, auch der Humor kommt dabei nicht zu kurz. Mit Mike und Jackson prallen zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander, wie im Buddy Movie üblich. Besonders die trockenen Onliner von Jackson sorgen für einige Lacher, die Harmonie zwischen den Beiden stimmt jedenfalls. Besonders Mikes Ehrgeiz für Körperpflege und schicke Klamotten wird auf eine harte Probe gestellt, denn er versaut sich in regelmäßigen Abständen seine teuren Anzüge und macht auch Bekanntschaft mit Schlangen oder Krokodilen. Jegliche Tücken von New Orleans weiß "Delta Heat" in gute Gags umzuwandeln und die hat man auch bitter nötig, um über die Runden zu kommen. Hätte man daraus wirklich einen puren Actionfilm gemacht, wäre man vermutlich besser gefahren, denn so halten sich die Einlagen in Grenzen. Ein bisschen Schusswaffengebrauch, mal ein Schlagabtauch oder eine kleine Verfolgungsjagd und insbesonders im Finale hat man die bösen Buben zu schnell und leicht abgefertigt. Hier liegt auch das größte Manko des Films, das vorhandene Potential wurde einfach nicht ausgeschöpft. Dabei gefällt Anthony Edwards als L.A. Cop in einer für ihn völlig fremden Welt, während Henriksen sehr überzeugend den wortkargen und coolen Ex-Cop gibt.
Dank des Witzes und der soliden Story ist "Delta Heat" über Mittlemaß angesiedelt. Hinzu kommen authentische Sets und ein sympathisches Buddy-Duo. Mehr Action und Spannung hätten dem Ganzen allerdings gut getan, gegen Edwards und Henriksen haben die restlichen Darsteller auch keine Chance. Alles in allem Unterhaltung mit Charme, aber auch ohne spektakuläre Momente oder Spannungsspitzen.