"Inspiriert von der wahren Geschichte eines der blutrünstigsten Krokodile aller Zeiten"
Das Horror-Action-Abenteuer "Die Fährte des Grauens" mit "Prison Break"-Star Dominic Purcell, Orlando Jones und Jürgen Prochnow (einmal nicht als Bösewicht besetzt) basiert auf der Legende eines menschenfressenden Riesenkrokodils, das in den Tiefen des afrikanischen Dschungels auf Beutezug geht und von den Einheimischen "Gustav" genannt wird.
Nach einem kurzen, aber sehr blutigen Prolog ist dem Zuschauer klar, auf welchen Pfaden diese Hollywood-Produktion wandelt, denn Gewalt geht hier nicht nur von einem bestialischen Monster aus, sondern auch von einer ganz anderen Spezies: der Bestie Mensch.
Als Rahmenhandlung für die Jagd nach "Gustav" dient der reale Bürgerkrieg in Burundi, bei dem Völkermord und Hinrichtungen an Regimegegner das Alltagsgeschehen prägen. Drei Journalisten, die vor Ort lediglich die Jagd auf "Gustav" dokumentieren wollten, werden unfreiwillig Zeugen einer Hinrichtung und geraten auf die Abschußliste der Miliz.
Ein richtig guter Kniff, den die beiden Drehbuchautoren John Brancato und Michael Ferris da hatten, denn Dank dieser innovativen Idee, Tierhorror mit aktuellen politischen Bezügen zu kombinieren, gibt es genug Spielraum für Spannung und Action.
Und davon gibt es in "Die Fährte des Grauens" mehr als genug:
Von Enthauptungen und derben Shoot-Outs abgesehen, fällt vor allem "Gustav" mit großem Appetit auf - und alles, was vor sein riesiges Maul kommt, wird zerfetzt, daß die Eingeweide und das Blut nur so spritzen.
John Frizzell sorgt wie immer für einen sehr guten und dynamischen Score und das Drehbuch hält auch noch ein paar humorvolle Häppchen parat, die das blutige Treiben in den ruhigen Momenten etwas brechen.
Die Darstellung des "Gustav" zum einen als mechanische Konstruktion für Nahaufnahmen und zum anderen als deutlich erkennbarer CGI-Klon ist für eine Hollywood-Produktion nicht der Rede wert. Er ist zwar besser animiert als seine Kollegen aus der "Crocodile"-Reihe und "Lake Placid 2", und doch erwartet der Freund des Genre bei einem Projekt dieser Größenordnung etwas mehr. Der Großteil der Krokodil-Angriffe geschieht im Dunkeln, was zwar eine unheimliche Atmosphäre schafft, aber dem Krokodil auch seiner Zähne beraubt, denn wenn der Zuschauer nicht viel erkennen kann, kann ihn auch nichts schocken.
Insgesamt ist mit "Die Fährte des Grauens" dem Team um Regisseur Michael Katleman ein teilweise spannender und sehr blutiger Schocker gelungen. Die Mischung aus Tierhorror und Politthriller ist gelungen und ausgewogen, auch wenn dem Film im Mittelteil etwas an Biss fehlt. Für einen Beitrag aus dem Genre Tierhorror ist "Primeval" (so der englische Originaltitel) jedoch überraschend anspruchsvoll ausgefallen und hebt sich von anderen Produktionen dieser Art wohltuend ab.
7 von 10 Punkte!