Mjamjamafrika verschlingt dich
Ein amerikanisches Reporterteam fliegt in den gefährlichen und umkämpften afrikanischen Staat Burundi - weil dort an einem riesigen See scheinbar ein legendär großes und gefräßiges Krokodil sein Unwesen treibt und der Legende nach schon hunderte Menschenhappen zu sich genommen hat über die Jahrzehnte…
Lake Acid
Nachdem ich letztens McLeans „Rogue“ gesehen und gelobt habe, bekam ich einige Rückmeldungen doch auch bitte meine Meinung zu „Primeval“ preiszugeben. Den hatte ich nämlich noch nie gesehen. Und das war definitiv ein guter Tipp von euch, auch als Doppel mit „Rogue“. Denn „Die Fährte des Grauens“ (was ein blöder deutscher Titel; aktuell auf Disney+) kann was. Viele dunkle Aufnahmen, schnelle Schnitte, schräge Farbfilter, schwache Computereffekte und seine allgemeinm eher hektische MTV-Ästhetik geben zwar Abzüge in der B-Note. Das Megakrokodil hat nicht immer den Impact, den es haben könnte. Auch die Zeit, die auf inländische und menschenfeindliche, militärische Unsitten, Morde, Hinrichtungen an Unschuldigen in Burundi aufgebracht wird, passt nicht zum sonst eher leichtfüßigen, kalorienarmen Creature Feature. Doch wenn es drauf ankommt - vor allem in Sachen Speed, Spannung, Splatter und Action - hat es dieses legendäre Krokodil Gustave, das es scheinbar wirklich in Afrika gegeben hat oder gar noch gibt (!), wirklich in sich. Ein Kind seiner Zeit, ohne Frage. Das mag audiovisuell nicht jeder. Ein B-Movie aus den Sümpfen Hollywoods. Aber insgesamt keine üble Sache und von seinen zeitgenössischen Kritiken etwas zu hart rangenommen. Vor allem der Comedic Relief und Sidekick hat für mich funktioniert. Manch ein Shot ist sogar erhaben. Prochnow ist gewohnt und gekonnt mürrisch, ein Pluspunkt und eine starke Phase innerhalb des Films. Für „Prison Break“-Fans gibt’s ein Wiedersehen. Es fühlt sich meist auch nach Afrika, schwitzig und blutig, an. Und einen gewissen Trashappeal kann und will dieses lederhäutige Gezappel gar nicht verleugnen - obwohl sich das eventuell mit politischen Fragwürdigkeiten ankeift.
Last Schling of Burundi
Fazit: einer der unterschätztesten und flottesten Krokoterror- und Tierhorrorfilme überhaupt… diese Fährte sollten mehr Leute aufnehmen! Passt nur auf, dass Musikvideostyle, suboptimale CGI und hektische Schnitte nicht zu viel kaputtmachen an diesem Hochglanztrash.