Ring frei zum zweiten Abenteuer des chinesischen Nationalhelden Wong Fei-Hung! Nur wenige Monate nach dem ersten Leinwandabenteuer, präsentierte Starregisseur Tsui Hark bereits den nicht minder spannenden zweiten Teil der Saga.
Ebenfalls wieder mit dabei sind Jet Li in seiner Paraderolle als Meister Wong, sowie Rosamund Kwan als 13. Tante. Als Fei-Hungs Gegenspieler konnte ein weiterer Star des Hongkong-Kinos verpflichtet werden: Donnie Yen (Iron Monkey).
Die Story ist ähnlich aufgebaut wie im genialen ersten Teil: Wong Fei-Hung ist ein angesehener Mediziner und Kampfsportler der sich unermüdlich gegen Unrecht, Korruption und die Ausbeutung des Volkes einsetzt. China befindet sich in einer Zeit des Wandels - westliche Einflüsse, insbesondere Wissenschaft und Glauben, bringen das bisherige Weltbild ins Wanken. Fei-Hung ist auf dem Weg zu einem Ärztekongress in Kanton um über die klassische chinesische Medizin zu referieren, als Unruhen das Land erschüttern. Eine radikale Sekte mit dem Namen „Weißer Lotus“ will alle Ausländer und ihr Gedankengut vernichten. Fei Hung gerät zwischen die Fronten und muß einmal mehr sein Können unter Beweis stellen…
Vom Grundkonzept ähnelt „Once upon a time in China 2“ seinen Vorgänger sehr, wieder liegt das Hauptaugenmerk auf zwei völlig gegensätzlichen Kulturen. Dieses Mal sind zwar Engländer und Amerikaner nicht das personifizierte Böse wie noch im ersten Teil, dennoch gibt es allerlei Seitenhiebe auf kulturelle Missverständnisse. So wirkt Meister Wong reichlich unbeholfen bei seiner ersten Zugfahrt oder im Umgang mit Besteck, auch die Versuche westlichen Schulmedizinern die chinesische Akupunktur näher zu bringen stößt auf Skepsis.
Für Unruhe sorgt indes die berüchtigte Sekte „Weißer Lotus“, die in China seit dem Mittelalter immer wieder Anhänger aus der armen Bevölkerung rekrutierte und für Ärger sorgte. Im Film haben es die Fanatiker auf die ausländischen Kolonialmächte abgesehen und schrecken nicht davor zurück auch das eigene Volk zu terrorisieren.
Allerdings beginnt die Gruppierung recht schnell zu nerven, da ihre Motive weder sonderlich glaubhaft dargestellt werden, noch sie Fei-Hung etwas entgegensetzen können. Für wirkliche Gegner sind sie deutlich überzeichnet und erinnern mehr an die Verrückten Jünger aus dem zweiten Indiana Jones Film. Insgesamt ist die Geschichte aber durchweg unterhaltsam erzählt, ein paar kleinere Ausrutscher lassen sich da durchaus verschmerzen.
Wie auch schon im Vorgänger hat Fei-Hung wieder einen etwas quirligen Sidekick im Schlepptau, nach Yuen Biao darf dieses Mal Max Mok Siu Chung die Stimmung auflockern. Insgesamt bleibt OuatiC 2 aber verhältnismäßig ernst und zeichnet ein nachvollziehbares Zeitbild.
Herausragend sind einmal mehr die akrobatischen Kung Fu Kämpfe, in denen Jet Li wieder sein ganzes Können unter Beweis stellen kann. Mit Donnie Yen steht ihm dieses Mal ein ebenfalls äußerst begabter Martial Artist gegenüber, was besonders die Zweikämpfe zu einem wahren Augenschmaus macht. Der energiegeladene Langstockkampf gehört zu den besten Fight Scenes der ganzen Reihe, wenn nicht gar im gesamten Genre. Für die brillante Choreographie zeichnete sich dieses Mal Action-Spezialist Yuen Woo-Ping (Matrix, Tiger & Dragon) verantwortlich, der sich unlängst auch einen Namen in Hollywood machte. Leider fallen die grandiosen Kampfeinlagen nicht so zahlreich aus wie beim ersten Teil, was zwischendurch für etwas Leerlauf sorgt.
Fazit:
„Once upon a time in China 2“ ist eine in jeder Hinsicht gelungene Fortsetzung. Packende Kampfszenen, unterhaltsame Rahmenhandlung und tolle Optik machen auch Tsui Harks zweites Actionspektakel um Wong Fei-Hung zu einem echten Highlight im Martial Arts Genre. Nicht ganz so gut wie Teil 1, dennoch absolut empfehlenswert!