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„Iron Tiger“ von 1993 ist die Fortsetzung zu „Der Vollstrecker“, beide besser bekannt unter „Fong Sai Yuk 1 & 2“. Wie auch schon im Vorgänger kämpft Jet Li (Hero) als titelgebender Held Fong Sai Yuk unter der Regie von Corey Yuen (Bodyguard von Peking) gegen die Unterdrückung in China.

Inhaltlich unterscheidet sich „Iron Tiger“ kaum von den meisten klassischen Kung-Fu Filmen. China ist fest im Griff der Manchu-Dynastie – das Volk stöhnt unter den Entbehrungen und Verbrechen. Nur Volksheld Fong Sai Yuk kämpft an der Seite des „Roten Lotus“ einen erbitterten Kampf gegen die Tyrannen. Er soll im Auftrag des Anführers ein wichtiges Dokument entwenden und muss sich dafür nicht nur gefährlichen Samurai stellen, sondern auch bei einem Kampfsportturnier um die Hand der Generalstochter anhalten. Doch auch in den Reihen der Lotusbewegung befinden sich machthungrige Intriganten, das Turnier wird zur bedrohlichen Falle…

„Fong Sai Yuk 2“ gehört ohne Frage zu den populärsten Jet Li Filme der frühen 90`er. Wie auch schon in der „Once upon a time in China“-Reihe spielt er wieder einen chinesischen Nationalhelden, in diesem Fall den etwas weniger bekannten Fong Sai-Yuk. Im Gegensatz zu Wong Fei Hung ist Fong ein etwas tollpatschiger und unfreiwillig komischer Zeitgenosse, der auf den ersten Blick kaum zum Helden eignet. Es ist etwas ungewohnt Jet Li in der Rolle des leicht trotteligen und stets grinsenden Protagonisten zu sehen, da diese Figur nicht so recht zu ihm passen mag. Auch wenn beide Teile in China sehr beliebt sein mögen, werden sie hierzulande wohl kaum auf so viel Begeisterung stoßen. „Fong Sai-Yuk 2“ ist vollgepackt mit Slapstick-Humor und beeinhaltet reichlich stark überzeichnete Elemente. So tritt Fong bei seiner eifersüchtigen Geliebten von einem Fettnäpfchen ins Nächste und auch seine Kung-Fu kämpfende Mutter kümmert sich fürsorglich um ihn. Die Martial Arts Elemente kommen bei soviel Familienproblemen und anderen Comedyeinlagen leider etwas zu kurz.

Wer die frühen Jet Li Filme kennt, weiß dass er nicht nur gut kämpfen kann, sondern auch hohe akrobatische Fähigkeiten besitzt. In „Fong Sai Yuk 2“ beweist er zwar auch akrobatisches Können, leider zu wenig und nicht ganz so vollendet wie man es vielleicht gewohnt ist. Dafür wartet der Film mit einigen Leckerbissen auf, die schnell jede Kritik verstummen lassen. Wenn Fong mit verbundenen Augen allein gegen zig andere Krieger antritt oder im finalen Showdown seine Mutter von einem Turm aus Bänken befreien muss, kommt jeder auf seine Kosten. Wire Fu sollte man aber schon mögen, Regisseur Yuen spart nicht an stützenden Seilen bei seinen akrobatischen Tricks.

Fazit:
„Iron Tiger“ bietet solide Kung-Fu Action, schwächelt allerdings etwas bei der inhaltslosen Geschichte und den verhältnismäßig wenigen Kämpfen. Der oft deplatzierte Humor dürfte ebenfalls nicht Jedermanns Geschmack sein. Für Jet Li Fans trotzdem allemal empfehlenswert.

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