Die Sopranos gilt gemeinhin als eine besten Serien aller Zeiten. Schwachsinn!!
Das was Sopranos auszeichnet, ist ein intelligentes Drehbuch, famose Darsteller und eine wirklich intelligente Handlung, über allem thront ein wirklich überragender James Gandolfini, der seiner Figur eine unglaublich rohe, authentische Präsenz zu geben in der Lage ist. Insofern verwundert es nicht im Geringsten, dass dieser Mann für diese Rolle allerorts über alle Maßen gelobt wird.
Aber ist Sopranos wirklich so gut wie behauptet wird?
Zum einen gibt es einzelne Folgen, die an und für sich betrachtet sehr gut sind, aber im Gesamtgefüge nicht so ganz passen: Tonis Spielsucht in späteren Folge, wohingegen er in einer früheren Folge genau vor so etwas warnt, sei mal als ein Beispiel genannt.
Auch wiederholt sich der Ablauf einzelner Staffeln: Problem taucht auf, wird am ende gelöst, auf eine natürlich unvorhergesehene Weise.
Auch sind diese Auflösungen allesamt sehr antiklimax-tisch.
Hier wird von den Fans darauf verwiesen, dass diese Serie ja als realistisch daherkommen will. Alles schön und gut, aber ein bißchen mehr Spannung darf es dann doch sein.
Alles in allem läßt sich nicht wirklich ein roter Faden entdecken, manche Storywendungen sind forciert, manche Geschichten offensichtliche Lückenfüllerepisoden, viele Gaststars geben sich nur die Ehre, um offensichtlich wieder in Schlagzeilen zu kommen.
Spätestens nach Staffel 4 hätte diese Serie zu Ende gehen sollen.
Kurzer Spoiler:
Und letztlich und schließlich: Das Ende! Seit Dallas gab es m.E. kein Ende der Gesamtserie, die so lächerlich nichtssagend ohne Ende endete. Und das für eine Serie, die eigentlich nie, in keiner einzigen Folge, mit einem offenene Ende endete.
Spoiler Ende.
So ein Konzept geht auf in der Pate, in dem auch lange Zeiten nichts passiert, weil der Film irgendwann zu Ende gehen wird und es zu einem gewaltigen Höhepunkt kommt.
In Sopranos dümpelt die Serie vor sich hin, es gibt zwar Entwicklungen und Verwicklungen, aber man kann so etwas auch kürzer fassen, geradezu langweilig muten einzelne Episoden an.
Sicher, es werden immer wieder amerikanische Gesellschaftsprobleme angeschnitten und besprochen, Gesundheitssystem, Depressionen aus Langeweile, Post-September11-Syndrom, etc. aber das geht auch in kürzerer Weise.
Und noch etwas: Man braucht schon einen Sympathieträger, der die Serie trägt, zumindest da ist, damit die Serie nicht zu depressiv wird, und irgendwann - wie gesagt antiklimatisch gehalten - ist der letzte nette Typ weg und die Serie geht doch noch gefühlt ewig weiter.
Kurz gesagt: Gut mag die Serie sein, intelligent allemal, sensationell gute Schauspieler auf jeden Fall, aber langatmig, repetitiv, teilweise unsympathisch und mindestens 2 Stafffeln nach dem Zenit beendet.
5 Punkte