Sador - Herrscher im Weltraum (1980)

Zeitgleich, in der anderen weit weit entfernten Galaxie... 

"Sador - Herrscher im Weltraum" aka im Original "Battle Beyond The Stars" ist abstrus charmanter Weltraumschrott. Eine bizarre Kreuzung aus "Star Wars" und "Sieben Samurai" mit einem Schuss "Barbarella", Magerquark und James Camerons legendäre Eierkartons schwirren da auch angeblich irgendwo rum. "Sador" ist köstlich. Kalorienarme Kost für den späten Abend. Eine Space Opera ohne wirklichen Sinn oder gar Verstand, dafür mit umso mehr Charme, Kreativität, Mut zur Hässlichkeit und tonnenweise ansteckender Leidenschaft. Es geht um den Tyrannen Sador, der nach obligatorischer wie unsinniger 7-Tage-Schonfrist einen friedlichen Planeten in die Luft zu jagen droht. Nun wird ein unerfahrener Bauernjunge (im Deutschen passend mit Luke Skywalkers Stimme!) ausgesandt, um eine bunt gemischte Tüte Verteidiger in der nahen Galaxis aufzutreiben, die es wagen dem schleimigen Zerstörer Paroli zu bieten...

Wer mit "Sador" keinen Spaß hat, der muss Kreide verschluckt haben. Man lacht über die corman'sche Grossproduktion (fast 3 Mio. Dollar Budget!), man lacht noch mehr mit ihr. So oder so wird man durchgehend bei Laune gehalten. Von riesigen Warzen und noch größeren Brüsten, Letztere sogar am Raumschiff (?!), von skurrilen Gestalten und machohaften Space Cowboys, von markigen One Linern und clever zusammengeklauten Ideen weit größerer Produktionen. "Sador" hat völlig zu recht Kuntstatus inne und ist einer der besten Rip Offs von George Lucas' übererfolgreicher Sternensaga. Die Truppe ist bunt zusammengewürfelt und man ist sich nicht zu schade, die neu gewonnenen Helden (zum Teil wider Willen) umkommen zu lassen. Das addiert zwar nicht unbedingt Drama und spätestens das plötzliche, abgeschnittene Ende holt einen auf den Boden der intergalaktischen Tatsachen zurück, doch insgesamt bleibt ein warmes, wohliges Gefühl aus einer längst vergangenen B-Movie-Zeit, der man wirklich eine kleine Träne hinterherwerfen kann.

Fazit: Sieg der Ferne - "Sador" ist eine äußerst kurzweilige und augenzwinkernde Kreuzung. Nicht nur Cormans Teuerster, sondern einer seiner Besten. Da müssen sich Luke und Co. warm anziehen... oder sie lachen einfach mit. In der Bahnhofskino Hall-of-Fame. Und mehr als nur unfreiwillig komischer Trash. Und wenn, dann weiß er das.