Das Slasher-Genre ist für die Einen eine leichte Form des Thriller-Kinos, das auf Grund seiner simpel gestrickten Eigenarten für beste Unterhaltung sorgt. Für die Anderen stellt es jedoch nichts anderes dar als eine Ansammlung hirnloser Gewaltakte. In seiner Dokumentation berichtet Jeff McQueen von der Entstehung des Genres und lässt einige an der Entstehung der Produktionen Beteiligte zu Wort kommen.
Donnerwetter, was da gelegentlich bei N24 sich da so im Nachtprogramm tummelt. So auch die Doku Going to Pieces über die Historie des Slasherfilms. Ebenfalls überraschend, das die Doku viele brutale Kills aus diversen Filmen ungekürzt zeigt, was im Free TV wiederum sonst nicht möglich wäre.
In der Folgezeit werden viele Klassiker abgehandelt, beginnend bei Hitchcocks Psycho, dessen berühmte Duschszene sozusagen das Grundkonstrukt für ein Subgenre im Horrorbereich lieferte und erkennbar viele Filmemacher zur Nachahmung animierte. Ab hier folgen dann in leider viel zu hektischer Folge Ausschnitte und Informationen über alle Genregrößen, wie Halloween, Freitag der 13., Prom Night, Nightmare on Elm Street und noch viele andere, wobei die Auswahl manchmal etwas seltsam erscheint, denn viele der Streifen die hier verschnipselt werden sind entweder kaum bekannt oder wie beispielsweise Last Slumber Party eher Mist anstatt richtungsweisend.
Erstaunlich dafür wieder, wen man da alles vor die Kamera gezerrt hat. Nicht nur die wegweisenden Regisseure John Carpenter (Halloween), Sean S. Cunningham (Freitag der 13.) oder Wes Craven (Scream), die mit ihren Filmen Meilensteine des Genres produzierten, sondern auch einen ganzen Stapel in sonstigen Funktionen stehender Größen und Beteiligte. Tom Savini und seine FX-Hereien sind, ähnlich wie in Document of the Dead, immer gern gesehen. Dazu gesellen sich aber noch Produzenten, Komponisten und auch diverse Schauspieler aller Couleur. Sehr schade fand ich dafür wieder das nur allerseltenst Namen eingeblendet wurden, was leider bedeutete, das ich in manchen Interviews schlichtweg keine Ahnung hatte, wer denn da gerade spricht. Sehr schade, kann doch nicht so schwer sein mal kurz ein Namensinsert einzufiedeln.
Dazu gibts noch inhaltliche Paralellen, wie das Überleben der moralisch gefestigten Ptotagonisten, oder das das Publikum mittlerweile mehr auf die Virtuosität des Massakrierens legt, als auf die Inhalte der Geschichte, was jetzt für Genregeübte nicht gerade neu ist. Kleine Seitenblicke werden auf die italienische Szene oder auf die Argumente der Slasherkritiker geworfen, aber alles nur am Rande. So kratzt Going to Pieces mehr an der Oberfläche, gibt aber an nicht-Insider einen recht kompetenten Überblick mit durchaus einigen informativen Anekoten vieler Beteiligte. Kann man sich durchaus mal antun.
6/10