Sexploitation der geistig unterbemittelten Art
Billigschmonzetten hoch zu Ross, das boten die 70er und 80er zuhauf an. Gastgeberland solcher Schundfilme war zumeist Italien, Spanien oder auch Frankreich. Auch gerne als Eurotrash bewitzelt, machten solche Machwerke gerne durch die europäischen Videotheken die Runde. So mancher diente wohl eher als Ladenhüter und Spinnennetzablage, andere wiederrum avancierten zum kultigen Geheimtipp. "Beast in Space" kann man sowas nicht absprechen. Alfoso Brescia verbroch mehrere grausame solcher Filmchen, welcher keiner davon wirklich ernsthaft in irgendeiner Gedächtnisecke haften vermochte.
Eine galaktische Flotte der Föderation versucht, das seltene Metall Antalium zu bergen. Dazu muss die Besatzung zum anderen Ende der Galaxis fliegen, zum abgelegenen Planeten Lorigon. Doch dort erwartet sie andere böse Überraschungen in Form von einem Beelzebub ähnlichen Schergen, der versucht, die Mannschaft in tranceähnlichen Zustand zu verzaubern, damit sie sich gegenseitig den erotischen Gelüsten hingeben und seine leibeigenen Sklaven werden.
Schon zu Beginn des Films dürfte allen klar sein, in was sie sich da verfangen haben. Er frohlockt bereits anfangs mit schmuddeliger Pornoatmosphäre-und synchro. Es werden frivole Settings dargeboten, den Darstellern schäbige Sprüche in den Mund gelegt. Dazu nervt die kitschige Fickfilmmucke, wie aus 70er und 80er XXX-Streifen oft genutzt. Brescia nutzte den 77er "Star Wars" Hype zu seinen Gunsten, um aus seinem eigenen Genius zu schöpfen, soweit die finanziellen Mittel reichten. Statt auf eine wirklich fesselnde Sci-Fi Story zu setzen, wurde das minimal begrenzte Handbuch (Skript) auf niedrigstinstinktive Reize herunterreduziert; statt leicht bekleideter Prinzessinnen gibt' s nackte Tatsachen zuhauf und in der Totalen.
So durfte in Nahaufnahme schön zugange sein; Schwänze und Bären in voller Pracht und auch der Beelzebub zeigt sich mit aufgeklebten Riesenplastikphallus um sein Fell herum, allerdings erst im letzten Drittel des Streifens. Wer denkt, der Sexploitationer hst mehr zu bieten, als Schmuddelatmo, Paarungsverhalten und marodes Schauspiel, kann bedenkenlos aufatmen: wunderschön grottig choreografierte Faustkämpfe, dilettantisch von Spencer/Hill Filmen abgekupfert. Dem kitschigen Weltraumoldie kann man einen gewissen Grad idiotischen Italo Humors nicht absprechen. Verbrechervisage Venantino Venantini kommt einem bekannt vor, hatte er doch so viele zahlreiche Auftritte in Italoklassikern wie "Plattfuss am Nil", "Ein Käfig voller Narren" und "Asphaltkannibalen", um nur drei zu nennen.
Dazu gibt es ein paar dümmlich, hässlich aussehende Vollidioten in Goldanzügen und schlecht sitzenden Blondmatten, die meist an eine glanzvolle Kopie von Dieter Thomas Kuhn erinnern und Gebrauch von billigen Laserwaffen machen. Es gibt beileibe kein Gore zu verzeichnen, null Blut, die Spannungslinie unter null rotierend; auf keinen Fall Konkurrenz zu "Star Wars". Dafür bekommt man eine unscharfe Pferdesexszene serviert, die sexuell anregen soll und eine richtig fremdplanetare Beschaffenheit, die aussieht, wie der heimische Birkenwald mit ausgelatschtem Trampelpfad.
Und so eiern die dümmlich agierenden Flachzangen mit den Kondomhauben und bunten Latexanzügen durch primitive Settings und immergleichen Cockpitzimmer zu psychedelischen Klängen und Sternenbehangenen Leinwänden. Na immerhin hat das Budget für Riesendildos gereicht, um aus der dünn gesäten Filmjauche eine halbwegs voyeuristische Penetrationsgurke zu zaubern. Für mehr hat es nicht gereicht.
Semi-Porno mit netten Darstellern und kitschigen Set. Für einen Sci-Fi Knaller, der heimlich George Lucas nacheifern wollte, wird wenig bis nix geboten. Ausser Sex und hohle Phrasen gibt es nüscht zu begaffen. Den Weltraummüll kann man getrost an den äussersten Rand der Galaxie schleudern. Aber für SchleFaZ Verhältnisse andernfalls interessant.
Ist die Nicht Jugendfreigabe gerechtfertigt? Neben der Hardcorefassung existiert noch eine Unratedfassung ohne XXX Szenen. Bei dieser wäre eine FSK:16 gerechtfertigt. Die Hardcore wäre auf jeden Fall nicht jugendfrei. Denn Gore gibt es keinen.