Wenn da zu Beginn das Logo von "The Asylum" erscheint, kann man sich schon denken es hier nur mit einer drittklassigen Kopie zu tun zu haben. Denn diese Produktionsfirma konzentriert sich darauf irgendwelche Blockbuster neu zu verwursten und durch recht ähnliche Namen den ahnungslosen Käufer zu verwirren. Doch wie bei "2001 Maniacs" darf es auch mal ein Remake sein, hier von Tod Brownings Gruseldrama "Freaks" aus dem Jahr 1932.
Damit das Ganze authentisch wirkt, wurden teilweise Menschen mit echten Missbildungen engagiert. Da hätten wir einen Messerwerfer ohne Arme, einen Kleinwüchsigen, einen Muskelprotz der nur an der nötigsten Stelle mit einem Fell bekleidet ist, eine Kannibalenfrau, ein Hermaphrodit, eine Art Wolfsmensch und einen tätowierten Hämpfling mit Haken im Rücken. Sie alle bilden mit Zirkusdirektor Lon (Christopher Adamson) eine große Familie. Doch für den Aufbau ihres Zirkus benötigen sie Hilfe. Lon kann ja nicht ahnen, dass es die hübsche Lucy (Rebekah Kochan) und ihre Begleiter nur auf die Kasse abgesehen haben. Doch Lucy geht noch weiter, denn sie täuscht vor in Lon verliebt zu sein um ihn zu heiraten. Schließlich will sie ihn ermorden und sein gesamtes Vermögen einsacken. Doch nachdem die Bande um Lucy ein junges Mädchen der Familie bestialisch ermordet hat, schwören die anderen blutige Rache.
Wir bekommen Bilder von "Freaks" als Slideshow während der Titelmelodie geboten und auch die gesamte Musik von "Freakshow" stammt auch aus dieser frühen Zeit. Einerseits schön von Regisseur Drew Bell (Random Acts of Violence) diese alten Songs zu verwenden, doch andererseits geht uns dieses aufdringliche Gedudel bald auf die Nerven. Genauso wie Bell´s Spiel mit diversen Farbfilter, wobei es ihm nicht mal gelingt seinen eigentlich brauchbaren Sets Leben einzuhauchen. Das gesamte Geschehen spielt sich in diesem kleinen und altmodischen Zirkus ab, wo zu keiner Zeit irgendwelche Besucher unterwegs sind. Die einzige Kontinuität die "Freakshow" bietet ist, dass man abends immer zusammen sitzt, sich jede Menge Bier in die Kehle kippt und dabei dummes Zeug labert. Die Dialoge könnten einer Mittags-Talkshow entsprungen sein und die Darsteller sind drittklassig. Zudem ist das Ganze völlig langweilig, denn Lucy schmeißt sich an Lon ran, doch dessen Familie durchschaut ihr Vorhaben. Doch etliche Sexszenen später soll Luca sogar in die Familie aufgenommen werden, doch sie übersteht das dortige Ritual nicht, womit es zu ersten Komplikationen in ihrem Plan kommt.
So dauert es weit über fünfzig Minuten, bis zum ersten mal etwas passiert. Leider ist diese Szene ziemlich widerlich, denn es reicht nicht ein wehrloses Mädchen abzustechen, sondern man muss es auch noch skalpieren. Und ab jetzt packt Bell die Keule aus, denn Lucy´s gesamte Gang wird brutal hingerichtet, während man sich für die Blondine etwas besonderes ausgedacht hat. Wer das Original gesehen hat, weiß was nun passiert, doch hier gibt es die gesamte Prozedur in Nahaufnahme zu sehen, was selbst dem hartgesottenen Publikum zu viel sein könnte. So muss man auch zugeben, dass die wenigen aber drastischen Goreeffekte gut gemacht sind, aber man damit teilweise übers Ziel hinausschießt. Was aus Lucy geworden ist, bekommen wir nur kurz zu sehen, jedenfalls scheinen diese übertriebenen Brutalitäten nur dazu zu dienen, um auf der heutigen Folterwelle mitzuschwimmen.
"Freakshow" ist einfach nur langweilig und dient nur der Zurschaustellung von Sexszenen, Brutalitäten und Missbildungen. Pubertäre Dialoge, miese Darsteller und das fehlen jeglicher Spannung geben dieser Asylum-Produktion den Rest. Nur aufgrund seiner Grausamkeiten bleibt dieser Film eine Weile Gedächtnis.