Quarterback querfeldein
Ein ehrgeiziger Starfootballer wird beim Training auf dem Fahrrad in einem dunklen Tunnel von Autos überfahren und landet dann statt beim Superbowl an den Himmelstoren. Doch mit diesem Schicksal will er sich partout nicht abfinden und besteht auf einen Weg zurück auf die Erde - selbst wenn sein eigentlicher Körper durch eine flotte Einäscherung nicht mehr zur Verfügung steht…
Mit Stollen und Trompeten
Es gibt Leute, die mit dem Tod oder dem Jenseits gerade in Komödien wenig anfangen können und das etwas traurig, persönlich, blasphemisch sehen. „Heaven Can Wait“ geht als emotionale Genremischung aber sehr bedacht und menschlich an die Sache, dass selbst gläubige oder empfindliche Menschen hier nicht böse sein sollten. Im Grunde wird das „Himmelsreich“ hier aber auch nur angedeutet und gestreift. Viel mehr ist es Ausgangspunkt für eine romantisch-melancholische Satire mit erstaunlich vielen Facetten. Zurecht Teil der Criterion Collection. Ein erfolgreiches Remake. Mehr Biss als das Original aus den 40ern. Warren Beatty ist ein unterschätzter Meisterregisseur. Das hier ist nicht zu ernst, nicht zu bieder, nicht zu whacky. Eine äußerst feine Mische. Geheimtipp. Screwball trifft New Hollywood. Sportfilm trifft RomCom. Fantasy trifft Traum. Bizarrer, aber richtig guter Film. Elegante Balance. Musste lachen, musste nachdenken. Muss man so erstmal hinbekommen. Könnte nicht jeder.
Fazit: lustig, schnippisch, sportlich, religiös, spirituell, romantisch und menschlich - „Heaven Can Wait“ ist ein köstlicher und vielseitiger Hit zwischen Himmel und Hölle. Ein (in Europa viel zu unbekannter) Klassiker vor dem Herrn.