Review

Ich warne vor kleineren bis mittelschweren Spoilern.

Wäre Collateral Damage ohne Arnie gelaufen wäre ich wohl nicht rein, sondern hätte drauf gewartet das der Film bei uns auf Video/DVD rauskommt...

Zunächst mal hab ich ja schon vorab gewusst, dass der Film nicht allzuviel Action beinhaltet. Dennoch habe ich mich insgeheim auf die Kombination Arnie - Dschungel - Terroristen verlassen.

Allerdings wurde ich etwas enttäuscht. Collateral Damage verlangt unserem Lieblingsösterreicher etwas mehr ab, als nur haudrauf. Und genau da hakt die Sache irgendwie. Gut, er wird alt, aber Charakterrollen? Ich konnte mich sowieso nie mit dem Gedanken anfreunden, dass Arnie in seinen Filmen Familienvater ist. Und dann muss er auch noch vorspielen, wie ihm seine Liebsten genommen werden. Wenigstens heult er nicht los, sondern ist total paralysiert (was irgendwie glaubhafter ist, meiner Meinung nach).

Aber soviel schauspielerisches Können von Arnie auch geboten wurde, ich musste das erste mal unfreiwillig lachen, als ich gesehen habe, wie ein Streifenpolizist versucht hat, sein Motorrad richtig hinzustellen... egal. (Mir fällt gerade auf wie unglaublich sinnlos dieser Abschnitt ist...)

Arnies Familie wird in die Luft gejagt und er sinnt nach Rache (wer könnte es ihm verübeln? also ich nicht). Und da kommt dann der nächste "Fehler" zu tragen. Die Ereignisse überstürzen sich mehr oder weniger, im Grunde macht es *PUFF* und Arnie ist in Kolumbien. Aber darüber kann man hinwegsehen, da sich der Film sonst nur unnötig langweilig in die Länge gezogen hätte.

Von da an geht es dann tatsächlich McGayver-mäßig ab. Unbemerkt (!!!!!) vermint Arnie ein schwerstbewachtes Drogenherstellungscamp, (der Cheffe vom Camp hat übrigens ein Metallica-TShirt an)in dem zugedröhnte Typen zu den heissesten Congarythmen abtanzen, indem er die Glühbirnen mit Brennbarem füllt, total unauffällig natürlich.
Und vernichtet somit die Arbeit von mehreren, armen Mütterchen, die versuchen, ihre Söhne und Töchter aufs College zu schicken. Arnie braucht nur einen Gummi, ein bisschen Polyacetat (oder so... Chemie ist doch schon etwas länger her), um eine Zeitbombe zu basteln.

Nach einigem hin und her, Gefangennahmen und Freilassungen (und einer benzinbetriebenen Flex, die verdächtig nach Kettensäge klingt) reist unser Held wieder in die Vereinigten Staaten. Im Schlepptau: Die Frau des Bösewichts und ihren Adoptivsohn (der im ganzen Film nicht wirklich zu Wort kommt), die er zwischendrin mal gerettet hat.

Letztendlich kommt es tatsächlich nochmal zu einem überraschendem Wendepunkt, der hier nur als solcher erwähnt sei. Danach ein sehenswerter Showdown, mit büschn Zeitlupe und einem cool posierenden Schwarzenegger...

Fazit:
Arnieuntypischer Film. Nicht wirklich Action und wenig Spannung. Arnie hätte auch nicht zwingend die Rolle übernehmen müssen, hätte Danny Glover auch prima geschafft (JAHAAAA meine Freunde, hier hat sich eine kleine Anekdote versteckt). Einige Ungereimtheiten die, wenn man etwas länger darüber nachdenkt, auch Schnitzer sind. Aber dafür gute Atmosphäre, der leicht erhobene Zeigefinger gegenüber falschem Patriotismus und eine unerwartete Wendung. Leider haben einige Arnietypische Sprüche gefehlt, die seine Coolness widerspiegeln.
Auf richtige Arnieaction warte ich bisher immernoch vergebens... hoffen wir alle auf True Lies 2 oder Terminator 3

Wertung: 5/10 + 1 Arniebonus = 6/10

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