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Es gibt viele Filme, die durch verschiedenste Argumente viel Aufmerksamkeit auf sich erregt haben. Bei "Collateral Damage" war das zu einem die Tatsache, dass er um unbestimmte Zeit verschoben werden musste, da er bekanntlich zu der Zeit starten sollte, als auf das WTC ein Anschlag verübt wurde. Ferner gibt es da einen gewissen Andrew Davis, der immerhin für den Genreklassiker "Auf der Flucht" verantwortlich war, und einen Actionhelden namens Arnold Schwarzenegger. Dieser ist zwar nicht für intelektuelle und komplexe Machwerke bekannt, Kurzweile wird in dessen Filme jedoch zumeist groß geschrieben. In Anbetracht der beiden Hauptverantwortlichen dachte ich mir also, dass "Collateral Damage" sicher nicht schlecht wird, auch wenn ich alles andere als ein Action-Fan bin. Ab und zu lass ich mich aber trotzdem von völlig unkomplizierten und voller Action steckenden Filme berieseln. Ganz wie mir halt gerade zumute ist.
Als ich mir Arnies neuesten Streifen dann also endlich angesehen hatte, war ich maßlos enttäuscht, hatte ich mir doch erwartet, Non-Stop Action zu sehen. Falsch gedacht. Denn "Collateral Damage" entpuppt sich nicht nur als Langeweiler, sondern auch als als absoluter 08/15 Actionfilme, der Worte wie innovativ und unterhaltsam nicht kennt. Nein, es ist kein hirnloses Geballere, sondern einfach nur Scheiße! Nicht einmal härtesten Arnie-Fans müsste dieser Dreck gefallen.
Es geht um den Feuerwehrmann Gordon Brewer, von Schwarzenegger gespielt. Er will sich eines Tages mit seiner Frau und seinem Kind treffen. Ehe er aber die Gelegenheit dazu bekommt, werden diese beiden kurz vorher Opfer eines terroristischen Anschlages auf die kolumbianische Botschaft in L.A., die sich nahe des Cafes befindet, vor welchem Gordons Frau und Kind eben sitzen. Fortan kennt Gordon nur eines. Er will El Lobo, den Wolf, der für den Anschlag verantwortlich ist, um alles in der Welt schnappen. Auch wenn er nur ein Feuerwehrmann ist...
Und genau das ist ein großes Problem des Films. Denn Arnie ist nicht mehr als der Feuerwehrmann. Er kann also nicht mit Waffen oder sonstigen Geräten umgehen bzw. er wendet sie nicht an. Klar, das macht den Film ein Stück realistischer (viel aber auch nicht), aber in Anbetracht der sowieso schon blöden und hanebüchenen Story hätte man aus Gordon alias Arnie ruhig einen etwas exzentrischen Feuerwehrmann machen können, der sich mit Bomben, Waffen, Schießereien, Geiselnahmen und so weiter auskennt. Das Ganze wäre dann natürlich nicht im Entferntesten realistisch und spannend, aber mein Gott, was will man von Arnie schon sehen. Aber nein, es dauert erst mal eine ganze Zeit, bis Gordon endlich in Kolumbien ist, und als er dann El Lobo endlich aufgespürt hat, erfährt er schon wieder, dass er so schnell wie möglich zurück in die USA muss, weil El Lobo den nächsten Anschlag geplant hat. Der Film überschreitet keinesfalls das Niveau und die Qualität von Direct-to-Video-Produktionen, auch wenn Arnie mitspielt. Die Zeitlupen sind schlecht, sogar die Actionszenen sind langweilig, da sie einfach abgedroschen und alles andere als neu sind. Der Showdown hat diesen Begriff nicht verdient, es ist fast schon eine Frechheit, was dem zahlenden Zuschauer den ganzen Film über geboten wird. Und nach "6th Day" ist Schwarzenegger innerhalb kürzester Zeit die zweite Niete und Enttäuschung gelungen, worauf er aber sicher nicht stolz sein darf. Das Lächerlichste vom Ganzen aber ist dann, als Schwarzenegger gegen Ende in einem Spielzeugdinosaurier eine Bombe entlarvt und er diesen dann aus dem Fenster schmeißt. Das sieht alles so schlecht und langweilig aus, dass es schlimmer nicht mehr geht. Ich hätte nie gedacht, dass ein Actionfilm mit Beteiligung Schwarzeneggers so langweilig sein kann. Selbst Anti-Action-Fans waren früher bei Arnies Filmen top unterhalten. Ich bin ja mal gespannt, was aus "Terminator 3" wird. Vielleicht wollte Arnie aber auch nicht kurz vor dem längst ersehnten dritten Teil des Terminators sein Pulver verschießen. Nehmen wir das einfach mal an. Arnie zuliebe. "Collateral Damage" ist meines Erachtens nur eine Zeitüberbrückung des Österreichers, zwischen seinen letzten Filmen und "Terminator 3". Die Zeit hätte er aber auch kostbarer Nutzen können. 5/10 Punkte

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