Wie ein Relikt längst vergangener Tage sieht Arnold Schwarzenegger aus, wenn er in "Collateral Damage", der wohl nur aufgrund der Überschneidung seines Starttermines und den tragischen Terroranschlägen in den USA, Presseaufmerksamkeit bekam, durch die Szenerie stapft. So ganz will man es dem Mann nicht abnehmen, dass er immer noch den Einzelkämpfer spielen will. Der heroische Feuerwehrmann, der seine tote Familie rächen will, und als Nebeneffekt die ganze Welt vor kommunistischem Gedankengut retten will.
Nach den Ereignissen vom 11. September 2001 in New York, wurde "Collateral Damage" umgeschnitten, und so erweist sich der als blutleerer Actionhumpler ohne jegliche Substanz oder erwähnenswerten schauspielerischen Leistungen. Konzipiert wurde "Collateral Damage" als Retro-80er-Actioner, also straight in die Richtung von Filmen wie "Phantomkommando". Dadurch fällt die spaßige Selbstironie weg, die die besten Schwarzenegger-Hits, wie zum Beispiel "True Lies" auszeichnete, und die seine eingefahrene Klischee-Rolle in den 90ern erfolgreich reaktivierte. Da aber fast jegliche Actionhärte aus dem Film aus Pietätsgründen entfernt wurde, wirkt "Collateral Damage" jetzt eher wie ein stirnrunzelndes Kasperletheater.
Schwarzenegger als Racheengel, der einen kolumbianischen Terroristen ausfindig und gleichzeitig platt machen möchte, ist ja noch ganz erträglich, der Rest ist nicht mal das Gähnen wert: Cliff Curtis ist farblos, John Turturro und John Leguizamo verschwinden viel zu früh von der Bildfläche, der Rest hat eh kaum was zu sagen.
Zwischen den faden Actionszenen herrschen patriotistische Peinlichkeiten oder klischeebeladene Downbeatsequenzen. Das Dilemma des familienfreundlichen Actionhelden und den Polt-Twist im Showdown sind die einzigen wahren dramatischen Ereignisse im Film, der Rest ist langweilig. Selbst die Actionszenen an sich, insbesondere die Unterwasser-Szenen und die Explosion am Ende wirken wie billig am Heim-PC zusammengestellte Homevideo-Effects, die das Auge des Zuschauers beleidigen, und den Kinogänger emotional noch weiter aus der Geschichte heraushauen.
Insgesamt ist "Collateral Damage" ein schlechter Schwarzeneggerfilm. Andrew Davis hat auf ganzer Linie versagt, da wo krachende Action zu sehen sein sollte, verteilt er nur einen vor Explosionen und Einschüssen wegrennenden Schwarzenegger im Rentenalter, und da wo man echte politische Dramatik erwartet hatte, steht ein leeres Storykonstrukt ohne Logik und ohne Gefühl für den Film. Daumen nach unten.