Back to the roots sollte es für Arni („The Terminator“, „Predator“) eigentlich wieder gehen, nachdem seine letzten Auftritte „Batman & Robin“, „End of Days“ und „The Sixth Day“ gleich in Reihe floppten und nur mäßige Kritiken erhielten. Während Kollege Sylvester Stallone sich derweil wenig erfolgreich in den unterschiedlichsten Rollen probierte, versuchte Arni sich treu zu bleiben und unter der Regie von Actionspezialist Andrew Davis („Under Siege“, „The Fugitive“) an alte Zeiten anzuknüpfen. Was von dem ursprünglichen Film noch übrig ist, wird wohl auch nur Davis wissen, denn „Collateral Damage“ wurde nach dem Anschlag auf das World Trade Center komplett umgeschnitten und um 4 Monate verschoben, um dann am Boxoffice trotzdem keinen Erfolg zu verbuchen.
Den Spagat zwischen aktuellem Zeitgeschehen (Terrorismus) und Retroactioner der alten Schule, schafft der Streifen leider nie und hat zudem mit einem sichtlich gealterten, müden Arnold Schwarzenegger zu kämpfen. Gegen sein Image der One-Man-Army ankämpfend, präsentiert er sich zu Beginn als liebevoller Familienvater, dem seine Familie über alles geht. Die Szenen sind auch nötig, um später, nach dem Tod von Frau und Sohn, Gordy Brewers (Arni) Rachegelüste nachvollziehen zu können.
Doch bevor er nach Kolumbien auszieht, um Terroristenanführer Claudio Perrini (Cliff Curtis, „Deep Rising“, „Three Kings“) das Fürchten zu lehren, wird sich durch eine unnötig komplexe CIA-Operation, die nicht ganz unähnlich in „Clear and Present Danger“ wesentlich spannender und interessanter umgesetzt wurde, lamentiert, so dass Arni, aufgrund politischen Kalküls, keine Hilfe zu erwarten hat und auf eigene Faust in den Dschungel zieht.
Was zunächst nach einem Skript der guten alten Achtziger klingt, erweist sich schnell als nur sehr mäßiges Actionabenteuer, denn, überflüssigerweise um Realitätsnähe bemüht, wurschtelt sich Arni wie ein 08/15-Tourist, ohne auch nur einmal zur Waffe zu greifen oder einen trockenen Oneliner vom Stapel zu lassen, durch die Szenerie. Trotz netter Anspielungen auf seine Klassiker wie „Predator“, erweist sich „Collateral Damage“ in Punkto Action als harmloser Streifen. Wenn denn mal gekillt wird, dann ohne Arnis patentierter Hauruckmethoden. Obwohl weitestgehend auf eine Handmade-Inszenierung setzend, vergeht sich Davis mitunter an schwachen CGI-Effekten, die der Film gar nicht nötig hätte. Warum muss ein mittelprächtig animierter Arni einen zig Meter hohen Wasserfall herunterstürzen, wenn es ein halb so hoher mit Stuntman auch getan hätte?
Ohne dass großartig Spannung erzeugt wird, schleicht Arni sich, nachdem er vorübergehend eingekerkert worden ist, in ein Drogenlabor ein, um Perrini Schrittweise näher zu kommen. Zwar etablieren sich während seiner baldigen Flucht von dort einige schicke Explosionen, doch zu mehr ist Davis nicht fähig. Warum wurde aber auch die Vorgabe ausgegeben, Arni nicht eine Kugel abschießen zu lassen, sondern höchstens „McGyvern“ zu lassen?
Da das schwache Drehbuch kaum für Überraschungen gut ist und sich an den dilletantischen C.I.A-lern aufreibt, muss ein zeitlich limitiertes Finale in Amerika herhalten, um Arni doch noch, nach einer völlig unglaubwürdig geschlussfolgerten Bombenentschärfung, die ersehnte Rache zu gewährleisten. Wieder mit schwachen CGI-Effekten ausgestattet, erweist sich der letzte Kampf auf Leben und Tod genauso so unspektakulär und fad wie der komplette vorhergegangene Streifen. Den Gnadenstoß verpasst der Streifen sich selbst, indem er vorab, fast wie ein nachträgliches Alibi wirkend, pseudoanspruchsvoll in einem Dialog mit Arni Terrorchef Perrini seine politischen Antrieb erklären lässt und dabei schwache Kritik an der amerikanischen Außenpolitik übt.
Fazit:
Lahm inszenierter, langweiliger, mit einem schwachen Skript ausgestatteter Actionthriller, mit dem sich der fehlbesetzte Arnold Schwarzenegger keinen Gefallen getan hat. Unter der Regie von Andrew Davis erweist sich „Collateral Damage“ als schwach erzählter Arni-Actioner, an dem sich einzig und allein die Hardcorefans wirklich ergötzen können. Es mangelt dem Streifen an guter Action, einem spannenden Skript und vor allem dem alten Arni. Mit „Terminator 3“ hat er dann ja doch noch einen würdigen Abschluss seiner Karriere hinbekommen.