Review

„Collateral Damage“ war der letzte richtige Arnie-Film, aber wie schon die beiden anderen Filme seines finalen Trios nach der Herzoperation, ist auch dieser eine eher halbherzige Angelegenheit, die muskelbepackte Filmikone mit einem noch menschlicheren Touch auszustatten.
„End of Days“ war tricktechnisch aufwändiges Handwerk ohne richtige Traute für den wahren Dreck, „The Sixth Day“ eine SF-Spielerei,für die man Arnie nicht gebraucht hätte. Und auch „CD“ bedarf der „austrian oak“ eigentlich nicht, die simple Rächerstory rund um einen Sprengstoffanschlag und Terroristenjagd in Kolumbien bietet zu wenig und traut sich noch weniger.

Es wurde also noch stärker gemenschelt bei Arnold, hier Feuerwehrmann und baldigst Witwer, als der fiese „El Lobo“ bei einem Sprengstoffanschlag u.a. auch Frau und Kind wegpustet. Weil die C.I.A. natürlich ein hinterlistiger Haufen ist, macht sich Papi bald selbst auf den Weg und boxt sich in die Höhle des Löwen durch.
Tja, wenn es mal so wäre.
Tatsächlich erinnert das Geschehen an einen biederen Survivaltrip, bei dem der Held mal gefangen wird und wieder entkommen kann, sich der Mithilfe anderer versichert und sich Stück für Stück dem Ziel nähert. Was fehlt, sind Raffinesse und Härte und ein Held, der etwas Besonderes bietet. Jupp, da wird ein Kind gerettet oder mal eine Kokainplantage gesprengt, aber damit lockt man niemanden mehr hinter dem Ofen her.

Natürlich steckt da noch ein böser, böser Plot-Twist dahinter, der CIA schlägt zu und kriegt dann noch was auf die Mütze und Arnie safes the day, doch bleibt jede Entwicklung in den Kinderschuhen. Ein Argumentationsaustausch zwischen Feuerwehrmann und Terrorist stellt höchstens vage die Standpunkte dar (und da schneidet Arnie nicht viel besser ab), die Story mit der Ehefrau entbehrt jeder Chemie, das zu rettende Kind scheint stumm und inaktiv und am Ende reduziert sich das Spielchen auf das simple Gut-gegen-Böse-Schema, um wenigstens mit den allgemeinen Erwartungen die Kurve zu kriegen.

Ein paar zahme Actionszenen runden das Ganze ab, doch auch die Kritik an US-Regierung oder fiesen Terroristen scheint niemanden zu reizen. Wie überhaupt in der ganzen Angelegenheit keinerlei Biß ist, keine Kontroversität, sondern mehr gepflegte Langeweile und zuwenig Übermenschentum, das man Arnold stets so lockerleicht abgenommen hat. Hier ist er Brandbekämpfer und vermint geschickt eine Coca-Plantage und man fragt sich plötzlich, wie er das geschafft haben soll.

Letztendlich ist das Ergebnis nicht schlecht, aber auch nicht würdig als wahrer Actionheld und es bleibt zu konstatieren, daß der 97er „Eraser“ wohl sein letzter brauchbarer Actionfilm war. Nun, irgendwann fangen sie alle an zu menscheln, doch der grobe Stoff war immer ein besseres Auffangbecken für Defizite und das das Niveau nicht mit dem Lasso zu fangen ist, hat schon Stallone unter die Erde gebracht. (5/10)

Details
Ähnliche Filme